Alle Achtung, es gibt Überraschungen auch in Sachsen, sogar in Dresden, die ganz danach klingen, dass demnächst ein paar Zeiger vorgestellt werden könnten. Ein neues Tempo, ausgerechnet hier? Wer das fragt, fragt zu Recht. Aber warum eigentlich nicht? Womöglich wäre sogar die Intendantenfrage an der Semperoper schon ganz rasch geklärt.
Michael Ernst
Es sollte ein Wochenende der Überraschungen werden – die Semperoper versprach mit den Premieren „Moskau, Tscherjomuschki“ und „Guntram“ zwei Raritäten. Noch bevor es dazu kam, wurde das Haus freilich selbst überrascht.
Ende einer Verlobung: Serge Dorny kommt nicht nach Dresden. Die Semperoper kommt nicht unter die Haube und steht nun noch länger ohne künstlerische Leitung da.
Was kommt dabei raus, wenn zwei „Schwestern“ gemeinsam ihren 250. Geburtstag feiern, eine 500-Jahr-Feier etwa? Oder doch ein baldiges Begräbnis?
Peter Schreier hat ihn schon. Nun bekommt ihn Akademiepräsident Peter Gülke. Damit geht der Ernst-von-Siemens-Musikpreis einmal mehr in mitteldeutsche Lande.
Wer spielen will, muss hören können. Der am im Alter von 80 Jahren verstorbene Dirigent Claudio Abbado hatte sich diese Binsenweisheit zur Maxime gemacht. Eine Lebensweisheit, der er sowohl den mit ihm arbeitenden Musikern als auch seinem weltweiten Publikum zu vermitteln verstand.
Deutschland, ein Horrorladen. Schon wieder ein Richard-Jahr. Diesmal für Strauss, den Verwertungsrechte-Experten. Einhundert Jahre nach Sarajevo. Das kulminiert ausgerechnet in Dresden, obwohl der 13. Februar noch fern ist. Eine Betrachtung zwischen Oper, Operette und Schauspiel.
Wie klingt 2014? Nach bunter Zahlenmalerei, magischem Klangzauber oder einfach ganz irdisch? Das Neujahrskonzert im Konzertsaal der Dresdner Musikhochschule klang vor allem ganz europäisch. Und das hatte damit zu tun, dass Sachsens Minister für Europa (gibt es etwa auch einen dagegen?) zum Pausenempfang geladen hatte.
Ein wenig vorwitzig entschlüpfte einem Chefdirigenten vor nicht allzu langer Zeit im alten Jahr das Wort von Richard dem Ersten. Ganz offensichtlich hatte er damit Richard Wagner gemeint, dessen 200. Geburtstag im vergangenen Jahr landauf, landab an den Bühnen gefeiert worden ist. 2014 dürfte dieser Titel einem anderen Richard gebühren.