Für »Musik in Dresden« ist es immer wieder auch wichtig, über Musik aus Dresden zu berichten. Zum Beispiel: wie die Sächsische Staatskapelle München besuchte. Und dort nicht der einzige Sendbote Dresdner Kultur war. Da tun sich Dialoge auf!
Michael Ernst
Es gibt Menschen, die improvisieren ein Leben lang. Und es gibt Leute, die handeln strikt nach Vorschrift, nicht nach Partitur. Die sächsische Partitur wird nun die nächsten fünf Jahre ohne neongelben Textmarker auskommen – dafür kommt wieder eine zweite Farbe dazu. Parsifal-lila wirds wohl nicht sein – aber vielleicht Strawinsky-rot?
Die Deutsche Phono-Akademie ist das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie. Sie verteilt alljährlich den sogenannten Echo-Preis für die Neuerscheinungen ihrer Mitglieder und feiert sich dafür. In diesem Jahr fällt wieder einiger Glanz auch auf Dresden.
Die Ouvertüre wurde urplötzlich abgeblasen. Schluss, aus. Doch ein Finale ist noch lange nicht in Sicht. Die für die Sächsische Staatsoper geplante Uraufführung „Dorny in Dresden“ fällt aus. Ohne Ersatz heißt aber nicht ohne Entschädigung, oder? Soeben geriet auch die nächste Zwischenaktmusik außer Hörweite.
Hören Sie – NICHTS? Die Petersburger Domspatzen singen nicht mehr, die echt originalen Don(au)-Kosaken mitsamt ihren Fantasieuniformen sind verschwunden, auch von den fingerfertigen Akkordeonisten fahrender Völkerschaften ist nichts mehr zu hören. Musik in Dresden ist von den Straßen verbannt. Dafür hat die Weisheit im Rathaus gesorgt.
Drive-In-Theatre? Das kann nur eine Zwischenetappe sein, bald geht es in Richtung Drive-Trough-Culture. Das europäische Handelsabkommen mit den USA macht den Weg frei zu ungeahnten Zielen! Musik in Dresden hat aus zuverlässigen Quelldaten schon mal einen Einblick erhalten, wie es schon in naher Zukunft um die Kulturnation D aussehen könnte.
Peter Gülke hat alles richtig gemacht. Drei Jahre lang war er Präsident der Sächsischen Akademie der Künste. Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit erhielt er den Ernst-von-Siemens-Musikpreis. Nun konnte er sein Amt in die Hände seines bisherigen Stellvertreters Wilfried Krätzschmar übergeben.
Verdi-Jahr ist jedes Jahr. Auch nach 2013. Nicht nur im Mutterland des Musiktheaters, wo italienische Oper wie Pasta und Panini einfach zum Leben dazugehört. Die Semperoper brachte kürzlich »Simon Boccanegra« heraus und Dresdens Partnerstadt Wroclaw zeigte »Macbeth« gar als ein Megaopernevent. Erstaunlich ist nur, wie wenig sich die beiden ungleichen Schwestern an Elbe und Oder füreinander interessieren.
Pünktlich zur 8. Schumanniade (27.-29. Juni) wird diesen Sonntag ein Buch vorgestellt, das sich explizit dem Leben und Wirken von Clara und Robert Schumann in Dresden widmet. Herausgegeben hat es der Musikwissenschaftler Hans-Günter Ottenberg.