Bayreuth kommt – vielleicht – später. In diesem Jahr sind erst einmal die Salzburger Festspiele dran. Regisseur Peter Konwitschny debütiert dort im Sommer. Heute wird er 70 und bleibt in Dresden – bis auf weiteres – ziemlich verkannt.
Michael Ernst
Görlitz-Zgorzelec ist Europastadt. Am Donnerstag hat die Welt auf die Stadt an der Neiße geblickt. Nicht nur die Musikwelt. Aus der Vision des Inspirators Albrecht Goetze, wurde Wirklichkeit. Kein anderer hatte die Idee vom Meetingpoint Music Messiaen so sehr vorangebracht wie der gebürtige Leipziger.
Richard Wagner, Richard Strauss – die beiden Jubilare der vergangenen zwei Jahre hätten kaum einen Anlass gebraucht, um (zumal in Dresden!) gefeiert zu werden. 2015 wird alles anders: die beiden Richards bleiben präsent und neue Jubilare kommen ins Spiel.
Die Technische Universität präsentiert neuen Imagefilm – und der kommt erstaunlich musikalisch daher. Kein Wunder, wenn eine spanische Wundergeigerin darin mitspielt!
Die Semperoper hat jetzt zwei Opern von Engelbert Humperdinck im Programm: Neben dem allbekannten „Hänsel und Gretel“ nun auch die „Königskinder“ – eine Entdeckung!
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und damit steht die Frage: Sind nun schon alle Sträusse ausgefochten? Richard Strauss, der große Opernjubilar von 2014, ist noch nicht ausgefeiert!
Wenn die peinlich verpatzte Re-Inthronisierung des Osterreiters zum Landeschef nicht nur Peinlichkeit, sondern auch einen Grund zur Hoffnung hervorgebracht hatte, dann wohl vor allem auf dem Gebiet der Kultur.
Der Name Wolf Biermann weckt hierzulande wohl bei nahezu jedem Zeitgenossen ganz eigene Assoziationen. Titel wie »Auf der Mauer« oder »Ermutigung« sind für Freund und Feind Allgemeingut. Jetzt geht der Barde mit Jazzern in die Kirche.
Der Tenor Rolando Villazón hat gestern die ECHO-Klassik-Gala moderiert – und das Publikum nicht nur mit gesungenen Verdi-Häppchen, sondern auch mit einer instrumentalen Einlage entzückt. Insgesamt jedoch war die Veranstaltung weniger glatt-glamourös als sonst – und viel politischer. Im Mittelpunkt stand ein Aufruf der an diesem Abend prämierten Künstler „im Geiste der Musik“. Er geht an das Publikum und an Politiker aller Welt. Die Forderung: es gilt, die Werte unseres humanistischen Erbes zu verteidigen und den Funken von 1989 neu zu entfachen.