Auf der jüngsten China-Tournee dirigierte Nikolaj Znaider die Staatskapelle Dresden mit großem Erfolg. Nun ernennt das Orchester den Geiger zum "Capell-Virtuos" der nächsten Spielzeit. Im exklusiven Interview mit »Musik in Dresden« spricht Znaider über individuelle Interpretationen, über Orchester- und Solospiel und Spaziergänge in Lavendelfeldern.
Martin Morgenstern
Die Nixen knixen nun auch in Freiberg: die dortige Oberspielleiterin Judica Semler zeigt Dvoraks Märchenoper »Rusalka« als Kette von Enttäuschungen beim Erwachsenwerden. Leider sind viele Musiker und auch viele Sänger den fein zerstäubenden Tönen nicht gewachsen. Statt frischen Bachgeplätschers rinnt hier allzuoft Tümpelbrühe in die Ohren.
Die finale Erkenntnis: "Wenn man nicht kriegen kann, was man liebt, muss man eben lieben, was man kriegen kann!" Gut vorstellbar, dass die Librettisten Henri Meilhac und Ludovic Halévy zuerst diesen Schlusspunkt erfanden, und dann das Geschehen um die "Großherzogin von Gerolstein" darauf hinbogen. Was macht man nun als heutiger Regisseur mit so einer harmlosen Pointe?
Künstlerischer Weitblick ist die kommenden Jahre beim Dresdner Kammerchor gefragt. Bis 2017 soll die weltweit erste Gesamteinspielung der Werke von Heinrich Schütz erscheinen. Erstklassige Solisten sind eingeladen, weltweit soll die einundzwanzigteilige Edition ausstrahlen – und das alles muss mit einem Gesamtbudget geschultert werden, das für Schütz‘ damalige Landesherren ungefähr der Ausrichtung eines Picknicks entsprochen haben dürfte… Der Chorleiter Prof. Hans-Christoph Rademann und der Projektmanager Oliver Geisler im Gespräch.
Matthias Wollong, 1. Konzertmeister bei der Sächsischen Staatskapelle, spielt auf einer "Andrea Guarneri" aus dem Jahr 1676. Wo er die Geige entdeckte, wie er sich in ihren Klang verliebte und sie schließlich kaufte, verrät er in unserer Serie »Musiker und ihre Instrumente«.
Als wenn es nicht schon ungewöhnlich genug wäre, dass da morgen im Kulturpalast zwei Bratscher vor dem Orchester stehen: sowohl Christina Biwank als auch Nils Mönkemeyer spielen neu gebaute Instrumente aus dem deutschsprachigen Raum statt nobel gealterter Italiener. Ein Trend? »Musik in Dresden« hat bei Mönkemeyers Geigenbaumeister nachgefragt.
"Zwei Wege" heißt das Doppelkonzert, das Christina Biwank, Solobratschistin der Philharmonie, und Nils Mönkemeyer, Solovirtuose und (noch) Sachsens jüngster Hochschulprofessor, am kommenden Wochenende gemeinsam aufführen werden. Zwischen den Proben haben wir uns in der "Brennessel" getroffen – und über das klanglich edelste aller Musikinstrumente gefachsimpelt.
Dresdner Musiker und ihre Instrumente – das ist ein Thema, dem sich »Musik in Dresden« in den nächsten Monaten widmen wird. Konzertmeister haben dazu ebenso freudig (und leidenschaftlich!) Auskunft gegeben wie Solovirtuosen, Hochschulprofessoren oder Geigenbauer… Den Anfang unserer Reihe macht Prof. Wolfgang Hentrich, Konzertmeister der Philharmonie.
Wer künftig Opernkarten in der Dresdner Schinkelwache kauft, kann sich von einem Spielzeit-Gemälde des Berliner Künstlers Ulrich Neuling inspirieren lassen, das die Semperoper-Intendantin Dr. Ulrike Hessler heute feierlich enthüllte. Neunzehn Premieren – mehr als jemals zuvor – stehen 2011/12 auf dem Spielplan. Seltener dürfen sich Besucher dagegen auf "Jazz in der Semperoper" freuen; und die Liedreihe im Semperopernrund wird gänzlich eingestellt. An ihre Stelle treten Liederabende im intimeren "Semper 2"-Bau.