Wenn ein türkischer Komponist wie Fazil Say heute eine Sinfonie vorlegt, so wird sie kaum folkloristisch sein, sondern sich einem Thema zuwenden, das zwar auch die Schönheiten, aber auch Leiden seiner Heimat in musikalischen Bildern zu erfassen sucht. Um Krieg und Frieden muss es gehen.
Musik in Dresden
Die Premiere der Landesbühnen Sachsen im Radebeuler Stammhaus mit Bizets „Carmen“ war geprägt von einer schlichten, sachgerechten Inszenierung von Manuel Schöbel. Der Regisseur bezog sich auf die von Fritz Oeser und Walter Felsenstein 1964 vorgelegte Urfassung.
Die Osterzeit wird in der Karwoche musikalisch eingeleitet mit geistlichen Konzerten und vor allem auch mit Bachs Johannes- und Matthäus-Passion. Das Osterfest selbst hat da weniger Angebote. So kam das Festkonzert der Philharmonie gerade recht. Nach dem Engagement in der Matthäuspassion am Karfreitag gestaltete das Orchester an den beiden Osterfesttagen im Albertinum das Konzert »Bruckner zu Ostern«.
Einen Begeisterungsjubel löste die jüngste Premiere von Wagners »Meistersingern« in Chemnitz aus. Es ist die Abschiedspremiere des Chemnitzer Operdirektors.
In den letzten Konzerten des März stellte die Dresdner Philharmonie Kompositionen aus Frankreich, der tschechischen Republik und Polen vor. Diese Art thematisch bestimmter Konzerte hat in dem Orchester eine lange Tradition.
Die Riesaer „elbland philharmonie“ nutzt nicht nur mit ihren unterhaltenden Konzerten, sondern auch mit vier Sinfoniekonzerten ihre Aufgaben als sächsisches Orchester. Das Dritte Philharmonische Konzert erklang in Pirnas Marienkirche, in der Riesaer Stadthalle, im Theater Meißen und am Wochenende im Saal der Landesbühnen Sachsen in Radebeul. Gut besucht, offenbarte der Abend, dass es ein echtes Interesse an „ernster“ Musik auch außerhalb Dresdens gibt.
Zum letzten Mal wurde am Sonntag Oliver Kortes Oper »Copernicus« in Hellerau gegeben.
Die junge Geigerin Konstanze Heinicke, die schon vor Jahren in Dresden mit Mendelssohns Violinkonzert begeistern konnte, ist eine mit Preisen und Auftritten vielfach bedachte Solistin. Im jüngsten Konzert des Haydn-Orchesters stellte sie mit der ihr eigenen Präzision, technischen Sicherheit und ihrem überzeugenden Gestaltungswillen ein Konzert von Michael Haydn vor und begeisterte das Publikum.
Der Lette Andris Nelsons war bereits in der Saison 2013 mit Schostakowitschs Fünfter Sinfonie zu Gast in Dresden und kam diesmal mit dessen Achter zur Staatskapelle in die Semperoper.