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Musikalisches Innehalten und Besinnen

Seit nunmehr zwölf Jahren gibt es die Dresdner Bläserphilharmonie in der Stadt. Es ist ein Orchester mit einem besonderen Klang, denn es besteht (fast) nur aus Bläsern, samt Schlagzeug, Bässen und je nach Werk auch weiteren hinzugezogenen Instrumenten. Die in anderen europäischen Ländern und den USA sehr stark verbreiteten Blasorchester haben sich in den letzten Jahrzehnten auch in Deutschland verbreitet, und für die sinfonische Blasorchesterbesetzung schreiben namhafte Komponisten vor allem im 20. und 21. Jahrhundert faszinierende Originalwerke, oft auch aus der eigenen Erfahrung als praktizierende Bläser heraus. Die stilistische Breite der Dresdner Bläserphilharmonie reicht dabei von der klassischen Sinfonik bis zu Film-, Jazz und populärer Musik, zum Teil auch spezifisch für die Besetzung arrangiert. Jedes Jahr gibt die Dresdner Bläserphilharmonie ein bis zwei Konzerte – in diesem Jahr ist das Orchester beim 19. Sinfonischen Bläserkonzert angelangt und es findet wie die vorherigen im großen Saal im Kulturpalast statt, und zwar am kommenden Sonntag, den 23. Februar um 19 Uhr.

Die Dresdner Bläserphilharmonie bei der Probe. (Foto Linus Thümmel)

Die Dresdner Bläserphilharmonie ist ein Laienorchester mit insgesamt 80 Musikern, die sich der gemeinsamen Sache verschrieben haben.  In den letzten Jahren wurde – mit Unterstützung auch von professionellen Mentoren und Mitspielern aus den beiden Dresdner Orchestern – kontinuierlich am Repertoire und am spezifischen eigenen Klang gearbeitet, für den vor allem der Leiter und Gründer der Bläserphilharmonie stand – der Posaunist und Dirigent Stefan Fritzen. Fritzen war früher Mitglied der Staatskapelle Dresden, bevor er in Mannheim wirkungsvoll für die Entwicklung der Bläsermusik tätig war und im Ruhestand – weiterhin brennend für die Dynamik eines sinfonischen Blasorchesters – nach Dresden zurückkehrte und das neue Ensemble leitete.

Andrea Barizza (Foto Alessandro Corio)

„Gedenken“ ist das Programm der Bläserphilharmonie überschrieben, und es verwendet diesen Begriff nicht ausschließlich für den Dresdner Anlass im Februar, sondern weitet ihn zu ernsten Anlässen, aber auch Menschen und Situationen, derer man gedenken möchte. Das von Stefan Fritzen noch konzipierte Programm ist nun auch ein Gedenken an ihn geworden – Fritzen starb im Sommer 2019, und das Ensemble widmet ihm das kommende Konzert als Hommage, auch um von ihm Begonnenes fortzusetzen. Eine Neuorientierung der Bläserphilharmonie war durch diesen Einschnitt notwendig – seit Oktober leitet der junge italienische Dirigent Andrea Barizza die Proben der Bläserphilharmonie. Er studierte in Dresden und war u. a. Assistent von Michael Sanderling bei der Dresdner Philharmonie. Das Konzert am Sonntag ist sein erstes Konzert mit dem Ensemble.

Auf dem Programm stehen Werke von Richard Strauss, Karel Husa, Rolf Rudin, Ludwig van Beethoven und Edward J. Madden. In der „Elegy“ von Madden ist die Tuba das Soloinstrument, gespielt wird sie von Dominik Nuß, Akademist der Staatskapelle Dresden. Der Präsident des Sächsischen Musikrates und Mentor der Bläserphilharmonie, Milko Kersten, wird im Konzert ein Grußwort sprechen.

Die Dresdner Bläserphilharmonie. Foto: Armin Koch

Dresdner Bläserphilharmonie – 19. Sinfonisches Bläserkonzert
23. Februar 2020, 19:00 Uhr
Kulturpalast, Schloßstraße 2, 01067 Dresden
Leitung: Andrea Barizza
Tickets sind an der Konzertkasse im Kulturpalast, der Konzertkasse Dresden und den SZ-Ticketzentralen erhältlich.