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Viel neues herfürgebracht

Der Komponist Torsten Rasch wird gefeiert… (Foto: Mathias Marx)

Mit einem vielfältigen Programm und insgesamt 39 Veranstaltungen startete 2019 das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST in seine dritte Dekade. Nach erster Hochrechnung besuchten in den diesjährigen Veranstaltungsorten Bad Köstritz, Gera, Weißenfels, Zeitz und Dresden etwa 4.850 Liebhaber der Alten Musik die unterschiedlichsten Konzertformate, was einer Gesamtauslastung von 87 % entspricht. Das ist eines der besten zahlenmäßigen Ergebnisse, welches das Musikfest in den 21 Jahren seiner Existenz erreichte. Das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST in Mitteldeutschland behauptet sich damit einmal mehr als deutschlandweit bedeutendstes Festival zur Musik des 17. Jahrhunderts.

Intendantin Dr. Christina Siegfried: „Das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST 2019 erlebte einen wunderbaren Jahrgang! Wir hatten den Mut, uns unter dem Aspekt Moderne an ungewöhnliche Programmkonzepte zu wagen, Grenzüberschreitungen zu vollziehen und moderne Kontrapunkte zu setzen. Wir eroberten neue Räume und erlebten eine herausragende künstlerische Qualität. Damit ist dem Musikfest ein großer wie erfolgreicher Schritt hin zum Schütz-Jubiläumsjahr 2022 gelungen.“

Das Zentrum bildeten die Auftritte des RIAS Kammerchors Berlin, der mit gleich fünf Konzerten präsent war. Als diesjähriger artist in residence interpretierte er bei den umjubelten Auftaktkonzerten in Gera, Weißenfels und Dresden gemeinsam mit Capella de la Torre nicht nur Werke von Schütz, Gabrieli und Praetorius. Mit großem Einsatz realisierte er auch ein Schulprojekt mit dem Konzertchor des Goethegymnasiums/Rutheneum Gera, dessen Ergebnis sie gemeinsam beim Konzert in Gera präsentierten. Zum Abschluss des Musikfests in der Dresdner Dreikönigskirche brachte der RIAS Kammerchor Berlin unter der Leitung von Justin Doyle dann innerhalb von Heinrich Schütz‘ »Lukaspassion« ein mit großem Interesse erwartetes Auftragswerk des Komponisten Torsten Rasch erfolgreich zur Uraufführung. Zu Beginn der Abschlussveranstaltung überreichte die Intendantin Dr. Christina Siegfried den diesjährigen Internationalen Heinrich-Schütz-Preis an den verdienten Vorreiter der historischen Aufführungspraxis Alter Musik – Sir Roger Norrington.

Für Klangpracht, inhaltliche Überraschungen und ein begeistertes Publikum sorgten 2019 wieder international renommierte Interpreten wie das belgische Huelgas Ensemble, Musica Fiata aus Köln oder das französische Barockensemble La Tempeté (das in Dresden sein Deutschlanddebüt feierte.) Doch was wäre ein Musikfest ohne wunderbare Solistinnen und Solisten? Wir begrüßten im Alten Pumpenhaus in Dresden die Geigerin Leila Schayegh, eröffneten mit der Sopranistin Dorothee Mields die Reihe „Offenes Palais“ im Palais im Großen Garten, präsentierten an der Eule-Orgel in Zeitz die Preisträgerin des Silbermann-Orgelwettbewerbs Josipa Leko und feierten mit dem Publikum den tanzenden Sänger Vincenzo Capezzuto. Aber auch kleine, publikumsnahe Formate an authentischen Schütz-Lebensstationen wie dem Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz gehörten auch 2019 zum Programm. Als das zusammen macht das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST als Festival für die Musik und Kultur des 17. Jahrhunderts so besonders.

Für den überregionalen Nachhall sorgten Liveübertragungen und Rundfunkmitschnitte verschiedener Rundfunkanstalten. So wurde das Konzert »Tränen der Auferstehung« von Deutschlandfunk Kultur mitgeschnitten und wird heute Abend um 20.00 Uhr gesendet.