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Musik ohne Ländergrenzen

Alexander Valnov (Foto: M.F.)
Alexander Valnov (Foto: M.F.)

Die Banda Comunale wächst! Die Musiker haben sich internationale Kollegen eingeladen. Dabei entstehen die ungewöhnlichsten Besetzungen, die für Deutschlands Musikszene exotisch wirkende Instrumente aus den jeweiligen Regionen vorstellt und vom Format her unterschiedlichste internationale Musiktraditionen mischt. „Allein die Kompositionsweisen der Schreiberlinge ist unterschiedlich, aber eben auch der musikalische Hintergrund, den die Flüchtlinge mit nach Deutschland gebracht haben“, erklärt uns Alexander Valnov, der als einer von fünf Musikern beim Projekt dabei ist. Er hört die Kompositionen der internationalen Musiker vom Band ab und fasst diese in Noten, setzt Arrangements aus, sowie hilft bei Öffentlichkeits- und Pressearbeit mit. „Wir wollen erreichen, dass Dresden eine weltoffene Stadt wird, ohne Rassismus und Fremdenhass“, erklärt uns der Trompeter, der kürzlich sein Studium an der Hochschule für Musik abgeschlossen hat. „Mit unserer Musik wollen wir mehr Aufmerksamkeit für jene Themen schaffen, damit keiner mehr einfach nur wegschauen kann. Viele Leute wollen sich mit diesem wichtigen Aspekt unserer Gesellschaft nicht auseinandersetzen.Wir wollen erreichen, dass sie uns zuhören, und dass wir miteinander aktuelle Probleme besser anpacken können.“

Foto: PR
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Richard Ebert, ein Dresdner Saxophonist, Komponist, und Kopf hinter dem RICHARD EBERT QUARTETT, setzt sich als einer von fünf Musikern für diese neue BANDA INTERNATIONALE ein. „Ich rufe in den Flüchtlingsheimen an und versuche neben Aushängen in den Heimen auch Kontakte zu flüchtenden Musikern zu knüpfen“ erklärt der HfM-Abgänger. „Die Besetzung ändert sich halt dauernd. Es kommt neben den Stammmusikern mal der und mal der zur Probe, aber das ist in der Findungsphase eines solchen Projektes nicht ungewöhnlich.“ Im Moment spielen die BANDA COMUNALE und ungefähr zehn Leute mit. In der Stammbesetzung wären zwei Sänger, ein Schlagzeuger und Cellist, sowie ein Oud-Spieler zu nennen. Daher nehme er sich auch für die Arrangements viel Zeit, da er für solche ungewöhnlichen Besetzungen nicht oft schreiben würde. „Es spielen bei uns viele gut gebildete Musiker mit, unter anderem ein Doktor aus Syrien, der eine sehr gute Musikausbildung genossen hat“ führt Richard Ebert aus. Auf die Frage nach dem Namen des Musikers erklärt mir der Saxophonist, dass diese nicht bekannt werden dürfen, da die in Syrien hinterbliebene Familie sonst in Schwierigkeiten kommen kann. „Die Flüchtlinge haben teilweise wirklich schlimme Sachen durchgemacht, und wir geben unser bestes, den musizierenden Flüchtlingen eine Plattform zu bieten, bei der sie sich musikalisch ausdrücken können. Dies hat den Musikern bereits viel Kraft gegeben.“

17. Dezember (20:30 Uhr), Groovestation