Vierunddreißig Mal wird Christian Thielemann in den kommenden zwölf Monaten am Pult der Staatskapelle Dresden stehen. Weder er noch das Orchester sind jedoch an einem Konzert beteiligt, das für einige Musikjünger den heimlichen Höhepunkt der Saison 2012/13 darstellen dürfte. Im Jahresprogramm der Kapelle findet man es versteckt auf Seite 68.
2012
Hoher Besuch im Schauspielhaus: Die Geschichte eines berühmten Serienmörders, gespickt mit klassischen Arien wurde im Jahre 2008 in Santa Monica uraufgeführt. Seitdem spielt die Rolle des Jack Unterweger niemand geringeres als John Malkovich. Das sieht und hört man selten.
Das Dresdner Ensemble „El Perro Andaluz“ stellte im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele die Musikmetropole Prag vor: zeitgenössische Musik erklang, über die man im Programmheft leider nichts erfuhr außer den Titeln und Komponisten.
Das Pavel Haas Quartett spielte einen Abend schmerzvoll an der Grenze des Erträglichen entlang: auf Schloß Albrechtsberg präsentierten die Musiker das erste Quartett ihres Namensgebers, schwelgten in Smetanas „Aus meinem Leben“ und zelebrierten Schuberts Quartett Nr. 14.
Der Juni 2007 war sonnig und heiß. Angela Merkel traf sich in Heiligendamm mit den Herrschern der Welt. Der DAX knackte die 8.000 Punkte. Und in Dresden begann ich einen kleinen Blog über das Kulturleben der Stadt zu schreiben.
Blitzartig ist die künstlerische Saison 2011/2012 vorbeigerast. Die Sächsische Staatskapelle hatte eine ungewöhnliche Capell-Compositrice zu Gast: Lera Auerbach, 1973 in Tscheljabinsk geboren, komponiert, schreibt Gedichte, malt, formt kleine Skulpturen. Als Pianistin überzeugte sie weniger, wie ein Ausflug nach Jena zeigte. Und sonst? Eine kleine Bilanz.
Dass Hammerklaviere nicht sprechen können, ist allgemein bekannt. Kristian Bezuidenhout erteilte der Vernunft eine Abfuhr: er bewies seinem Publikum am Montagabend das Gegenteil.
Mathis Neidhardt, Dresdner Bühnen- und Kostümbildner, war während der neunziger Jahre am hiesigen Staatsschauspiel engagiert. Seit 2001 ist er freischaffend tätig, immer öfter gemeinsam mit dem Regisseur Jens-Daniel Herzog. Im Opernhaus Zürich hat am 21. Oktober nun die Humperdinck-Oper „Die Königskinder“ Premiere.
Musikalische Welten lagen am Sonntag zwischen dem perfekten Timing des Mahler Chamber Orchestra am Vormittag und der störrisch-brachialen Klangkulisse der Tschechischen Philharmonie am Abend. Martin Stadtfeld versuchte seinen Auftritt immerhin mit einer in abartiger Geschwindigkeit gegebenen Zugabe vergessen zu machen.