2011 Juli

08.07.2011: Neue Räume, neue Welten

Das ist doch wirklich unwahrscheinlich. Da hat man drei der furiosen Choreografien aus dem Repertoire der Dresdner Kompanie mehrfach gesehen und man sieht sie an diesem Abend noch einmal gänzlich neu, total anders. Mit William Forsythes „The Second Detail“, Pascal Touzeaus „No Thumb“ und Jacopo Godanis “Spazio-Tempo” beschließt Aaron S. Watkin die Saison im großen Saal des Festspielhauses zu Hellerau.

06.07.2011: Schostakowitsch im Zelt

Internationale Schostakowitsch Tage in Gohrisch – den Auftakt gab es 2010 in einer Scheune. Zum September 2011 wird ein Konzertzelt errichtet, findet sich ein Schostakowitsch Festival-Quartett und steht einmal mehr das 1960 in Gohrisch geschriebene Streichquartett Nr. 8 in c-Moll auf dem Programm.

06.07.2011: Urlaubsreif

Unter den Titel »Von der Norm, der Abweichung und den Fertigteilen« hat Urs Widmer gestern seine »Klagenfurter Rede« gestellt. "Gute Bücher gehen dem Vertrauten nicht um jeden Preis aus dem Weg, aber sie reiben sich an ihm durch Abweichungen." Und wie ist das mit guter Musik?

05.07.2011: Strahlende Klänge

Verbale Dummheiten etwa von einer Grünen-Abgeordneten im Sächsischen Landtag, die angesichts massenhafter Abhöraktionen durch das CDU-geleitete Innenministerium und unkontrollierter Spitzelattacken der sächsischen Polizei von einem „Handy-Fukushima“ sprach, beweisen zwar, dass geistiger Horizont immer wieder zu unterbieten ist – über das von Erdbeben und Tsunami in Japan ausgelöste Leid sagen sie nichts. Seit dem 11. März sind mehrere japanische Atomkraftwerke, so auch der Reaktorkomplex in Fukushima, zu strahlenden Zeitbomben geworden. Kein Ort, nirgends, für Musik?

05.07.2011: Häppchenkost

Eine CD zum Geburtstag – wie einfallslos. Zum 70. eine Doppel-CD? Wie originell! „My dearest Martha“ hat Cellist Mischa Maisky als persönliche Auswahl für seine Künstler-Freundin Martha Argerich zusammengestellt. Die wurde 1941 in Buenos Aires geboren. Der lettische Cellist ist sieben Jahre jünger als die Pianistin – er hat seiner „Schwester“ ein Album geschenkt, das es im Detail sehr in sich hat.

03.07.2011: Musik und mehr auf dem Genießerbalkon

Auf dem Gelände der vier Dresdner Schlösser wird am 16. Juli die dritte Schlössernacht zelebriert. Vier Schlösser? Ja, denn neben Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss und Schloss Eckberg erbaute man 1876 ein Schloss – auf dem Areal der heutigen Saloppe. Wohl nicht der einzige Aha-Effekt, den die Veranstalter auslösen werden.

03.07.2011: 5 Jahre währender Stilbruch

Stilbruch mischt klassische Elemente mit modernen Einflüssen: den Texten, dem Musikgenre Rock, dem Schlagzeug. Friedemann Hasse, Florian M. Fügemann und Sebastian Maul dürfen sich heute an einer 5jährigen Bandgeschichte, über 30.000 verkauften CDs und einer stetig wachsenden Fangemeinde erfreuen. Die Band, die bisher bei keinem Label unter Vertrag steht und sich komplett selbst verwaltet, unterlegt auf ihrer DVD „5 Jahre Stilbruch“ ihre Texte mit seichter Rockmusik.

03.07.2011: „!!! aus.“

Der 7. März 1933 beendete Fritz Buschs Dresden-Karriere. Gerade erinnert noch einmal die Ausstellung „Verstummte Stimmen“ in Semperoper und Staatsschauspiel auch daran. Kein Einzelschicksal in einer schon frühzeitig nationalistisch geprägten „Kulturstadt“. Dass Busch auch mit jenen Künstlerkollegen, die sich sehr rasch reichlich braun eingefärbt hatten, herausragende Leistungen gelangen, steht außer Frage. Das Jahrzehnt seiner Berg- und Talfahrt in Dresden gibt es komplett auf CD, eine biografische Dokumentation auch auf DVD.