2009

09.10.2009: Future Quest mit Meredith-Monk-Musik in der Gläsernen Manufaktur

Meredith Monk, die aus Peru stammende US-amerikanische Klang- und Performance-Künstlerin, steht für ein weltweit einzigartiges Werk, das seit 45 Jahren Archaisches mit Hochkunst, Vokal-Körperliches mit High-Tech, Hörbares mit Sichtbarem zusammenbringt. Ihre besondere Vorliebe für repetitive, minimalistische Strukturen verbindet sie mit einer Vielfalt ur-vokaler und perkussiver Ausdrucksmittel.

09.10.2009: Prof. Gerd Uecker: „Dresden könnte ein Konzerthaus gut gebrauchen“

"Klare Gewichte" fordert Prof. Gerd Uecker von der neuen sächsischen Regierung in Kunst- und Kulturfragen im folgenden Gespräch. Mit dem designierten Chefdirigenten Christian Thielemann hat die neue Kunstministerin auf jeden Fall ein erstes Ausrufezeichen in Dresden gesetzt. Ob sich jetzt – mit dem immer weiter wachsenden internationalen Renommee der Kulturstadt – auch in Sachen Konzerthaus wieder etwas bewegt? Martin Morgenstern hat dazu mit dem zu Saisonende scheidenden Intendanten gesprochen.

Thielemann.Christian.5

09.10.2009: Christian Thielemann wird Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle

Christian Thielemann wird ab der Saison 2012/13 der neue Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Das teilten Kunstministerium und Orchester am Freitag abend mit. Die frühe Einigung auf einen Nachfolger von Fabio Luisi, der die sächsische Landeshauptstadt auf eigenen Wunsch verlässt und ans Opernhaus Zürich wechselt, fällt in die ersten Amtstage der neuen sächsischen Ministerin Sabine Irene Freifrau von Schorlemer (parteilos).

08.10.2009: Ein Amerikaner in Paris, Sabinchen im Himmel, ein Banjo im Orchester

Dresden, 3. Oktober, Staatsoperette in Leuben. Hier geht am Abend die Sonne auf. Die Sonne über der Karibikinsel Kuba. Man meint sie zu spüren, die Exotik der Palmen am Meer, das Temperament der Menschen, in George Gershwins Kubanischer Ouvertüre von 1932. Nach eruptivem Beginn herrlich träge Stimmung bevor der Rhythmus wieder siegt und das knappe, umso prägnantere Stück in einem wilden Rumba-Taumel mit den Klängen  typischer Instrumente, geschüttelt, gerasselt und geschlagen endet.

05.10.2009: Es lebe die Beliebigkeit – Verdis „La traviata“ als blasses Premierenereignis in der Semperoper

Es hat schon bei der Uraufführung, 1853 in Venedig, nicht geklappt, Verdis Oper als Gegenwartsstück zu geben. Der Regisseur verlegte die Handlung daher um 100 Jahre zurück, was zunächst auch nicht den großen Erfolg brachte, aber inzwischen zur bewährten Methode wurde, singende Menschen und ihre Möglichkeiten der Darstellung angemessen in Einklang zu bringen. Andreas Homoki bekam zur Premiere lautstarke Buhs für seine Aktualisierungsklischees. Freundlicher Applaus für den Chor und seinen neuen Chef Pablo Assante, spürbare Zurückhaltung für Fabio Luisi und die Staatskapelle.

05.10.2009: In den Armen der Götter – Klangforum Wien inszeniert in Hellerau einen Klangrausch in acht Abteilungen

Acht Stunden zeitgenössische Musik unter reichlichem Alkoholeinfluss mit einem 6-Gänge-Menü verbunden, ja sind die Veranstalter der "TonLagen" in Hellerau noch zu retten? Der Titel des Gastspiels von "Klangforum Wien", einem der renommiertesten Neue-Musik-Ensembles Europas, löste die Fragen auf und führte zurück in die Antike: "Symposion – Ein Rausch in acht Abteilungen".