Wolfgang Krause Zwieback, Unikat aus Leipzig, präsentiert sich nach langer Dresden-Abstinenz mal wieder im Societaetstheater. Diesmal mit einem Programm für zwei. In einem Wasserprogramm. Eins mit Musik. Der Allerwelts-Künstler, ein Darsteller seiner selbst, wechselt beständig sein Metier und bleibt sich darin überraschend treu. Paradox? Mitnichten.
Rezensionen
Zurück zu den Wurzeln? Die Dresdner Philharmonie bespielt wieder den Konzert- und Kongress-Saal im Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Nach dem Verlust ihrer einstigen Spielstätte, die Deutschlands 2. Weltkrieg nicht überstand, fanden hier mehr als zwei Jahrzehnte lang die Nachkriegskonzerte der Philharmoniker statt. Am 19. Oktober 2010 zog das Orchester wieder hier ein – obwohl der Kulturpalast immer noch steht.
Einen "Artist in Residence" gönnt sich die Dresdner Philharmonie in dieser Spielzeit, wobei drei über die Saison verstreute Konzertbegegnungen nicht zwingend den Titel erklären. Doch für Dresden sollte auch ein seltener Besuch des Weltklasse-Trompeters Håkan Hardenberger eine Ehre sein, denn solch einem vielseitigen Virtuosen hört man gerne und wiederholt zu.
Aus der zeitgenössischen Musik dieses Landes sind sie kaum wegzudenken, denn überall, wo neue Vokalmusik geschrieben und aufgeführt wird, sind sie zugegen, und die Liste der uraufgeführten Werke ist lang: die "Neuen Vocalsolisten Stuttgart" sorgen für eine stetige Belebung des Genres – so auch in Hellerau
Das Stuttgarter Ensembles Ascolta präsentierte bei den Tonlagen einen Abend mit und von der Komponistin und Performancekünstlerin Jennifer Walshe. Deren "Church of Frequency and Proteine" war ein nicht unanstrengendes Hörerlebnis, wohingegen man bei "meanwhile, back at the ranch" auf vertrauten, kindlichen Pfaden wandelte.
Seit 2004 findet in New York das Fall for Dance Festival statt. Das Dresden Semperoper Ballett hat dieses Jahr im Finalprogramm des Festivals am 8. und 9. Oktober sein Debüt in New York geben. Mit Bravour, absoluter Könnerschaft und individueller Ausstrahlung gewannen die Tänzer die Sympathien des Publikums im ausverkauften Saal.
Kein Video, kein Bühnenbild, kein Multimedia-Brimborium um die Werke herum: Hellerau einmal pur – die Musik stand im Mittelpunkt. Dank der guten Interpretation des Hamburger Ensembles Resonanz wurde es auch richtig spannend.
Auf Spurensuche in Ostanatolien. Was die Sinfoniker an faszinierenden Tönen, Bildern, Instrumenten und Tänzen dort fanden und mitbrachten und mit dem Komponisten Marc Sinan zu einer Komposition verarbeiteten, wurde am Sonnabend bei den Tonlagen Hellerau vorgestellt.
Die Zeiten, als Opernaufführungen acht, neun Stunden dauerten, sind gottlob vorbei. Um das Publikum nicht völlig zu erschlagen, fügte man zu Lebzeiten Augusts des Starken "Intermezzi per musica" ein. Die Semperoper nimmt jetzt eines davon ins Programm: als Anfütterungshappen für neue Publikumsschichten.