Rezensionen

15.12.2010: Rusalka ist unter uns. Die Wassermänner auch.

Zu Beginn des Abends fällt der Regen auf den von Heike Scheele gestalteten Schauplatz. Zwischenzeitlich stiebt viel bunter Faschingsglitzer durch den Raum. Am Ende rieselt leise der Schnee. Und der ist dann doch ein bisschen von gestern, denn nach Brüssel und Graz ist Dresden die dritte Station von Stefan Herheims "Rusalka".

05.12.2010: Quälerei in sieben Szenen

"Mit den Figuren leiden, aus dieser Haltung ihre Musik schreiben." Das hatte sich der Komponist Alfons Karl Zwicker vorgenommen. Seiner kompositorischen Willkür ausgesetzt zu sein, war tatsächlich nicht einfach zu ertragen: die Uraufführung der Folter-Oper "Der Tod und das Mädchen" geriet zur zweieinhalbstündigen Quälerei.

01.12.2010: Mit Arabesken: Jazz trifft Barock

Dresdens Ring-Trio entdeckt sich als Ring-Ensemble vollkommen neu und spürt den Möglichkeiten nach, Jazz mit Alter Musik zu verbinden. Dazu haben sich die an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber ausgebildeten Musiker Verstärkung mit Barock-Experten geholt. Im Konzertsaal der Bildungsstätte haben sie das Programm ihrer neuen CD live vorgestellt. MDR Figaro war dabei und hat mitgeschnitten.

30.11.2010: Winterkorrespondenz vom Ring: Leipzig schmiedet am Comic

Richard Wagners Geburtshaus am Leipziger Brühl ist bereits 1886 abgerissen worden, an dessen Stelle wurde jüngst auch ein Nachfolgebau plattgemacht. 1878 kam in Leipzig der „Ring des Nibelungen“ erstmals außerhalb von Bayreuth heraus. Zwischen 1973 und 1976 inszenierte Joachim Herz den „Jahrhundert-Ring“. Da ist es nur logisch – das Jahr 2013 steht fast vor der Tür –, dass die Oper Leipzig jetzt erneut an einem Ring schmiedet. Oder?

26.11.2010: Liebe und Tod, Theater und Tanz

 Was für ein berührender Moment, wenn der besungene Weg aus der Unterwelt zu einem schmerzvollen Tanzduett aus Erfahrungen einer unaufhaltsamen Entfremdung wird: die Hochschulinszenierung von »Orpheus und Euridike« begeisterte Boris Michael Gruhl wiederholt, nun auch in der Zweitbesetzung.

26.11.2010: Überall ist Tiefland

Aus weiter Ferne die Soloklarinette, hinreißend gespielt. Einstimmung auf das große Gefühl. Reine Natur in sündlos klarer Luft des Hochgebirges, schneeweiße Gletscher vor reinem Himmelsblau: Eugen d’Alberts Musikdrama »Tiefland« wird dieses Wochenende in Görlitz serviert.