Nach diesem Konzertabend assoziieren die Dresdner mit dem Wort Philadelphia sicher nicht mehr nur den Tom-Hanks-Streifen. Vielmehr einen musikalisch der Reibungslosigkeit eines Films gleichenden Konzertauftritt des Philadelphia Orchestras. Mit Sibelius, Ravel und Berlioz konnte eines der „Big Five“ einige Dresdner zu stehenden Ovationen bewegen.
Rezensionen
Was lange währt, wird nicht immer gut: Mit John von Düffels „Die Mätresse des Königs“ wurden am Freitag die Dresdner Zwingerfestspiele eröffnet. Die gute Nachricht: es hat nicht geregnet. Die schlechte: Künstlerisch ist der erste Jahrgang unausgegoren; der Versuch ist nicht aufgegangen. Man fühlt sich wie auf dem Weihnachtsmarkt – im August.
Die dritte Schlössernacht begeisterte am Samstag 6000 Besucher. Ein Staraufgebot war bewusst nicht angekündigt. Und doch kam die Mischung aus „Help“ bis „Biene Maja“ an. Wenn es in dieser Nacht doch Starpotenzial gab, war es die Illumination am Schloss Albrechtsberg.
Es ist vollbracht. An der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden ist die Bachelorausbildung Tanz etabliert. Mit sechs Absolventen hat der erste Jahrgang sein Ziel erreicht. An drei Abenden gab es öffentliche Präsentationen ihrer Choreografien.
Drei Frauen, drei starke Stücke, immer dann am stärksten, wenn sie ganz leise, zerbrechlich, völlig schutzlos und ausgeliefert dem Publikum jene seltenen Glücksmomente der Authentizität des Rätsels körperlicher Signale vermitteln.
Das ist doch wirklich unwahrscheinlich. Da hat man drei der furiosen Choreografien aus dem Repertoire der Dresdner Kompanie mehrfach gesehen und man sieht sie an diesem Abend noch einmal gänzlich neu, total anders. Mit William Forsythes „The Second Detail“, Pascal Touzeaus „No Thumb“ und Jacopo Godanis “Spazio-Tempo” beschließt Aaron S. Watkin die Saison im großen Saal des Festspielhauses zu Hellerau.
Unter den Titel »Von der Norm, der Abweichung und den Fertigteilen« hat Urs Widmer gestern seine »Klagenfurter Rede« gestellt. "Gute Bücher gehen dem Vertrauten nicht um jeden Preis aus dem Weg, aber sie reiben sich an ihm durch Abweichungen." Und wie ist das mit guter Musik?
Ein Student, eine junge Familie, ein älteres Ehepaar, die gemeinsam auf dem Bürgersteig vor ihrem Mietshaus frühstücken und schwatzen: Nur einen Katzensprung von der Semperoper entfernt war am Wochenende in der Dresdner Neustadt jene so ungekünstelte Stimmung zu erfühlen, die Kurt Weill für seine New Yorker "Straßenszene" imaginiert haben muss.
Einmal im Jahr, zu Pfingstsonntag, sollte man die Mittagstafel pünktlich aufheben und von Dresden aus Richtung Rochlitz nach Wechselburg fahren. In der zwischen 1160 und 1180 erbauten Basilika und Pfarrkirche „Zum Heilig Kreuz“ findet seit nunmehr dreißig Jahren regelmäßig ein Pfingst-Konzert der Capella Fidicinia statt.