Rezensionen

26.03.2012: Bilderbuchpremiere in der Semperoper

„Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ feierte eine zünftige Premiere in der Semperoper. Ständig gab es etwas zu sehen. Liebevoll detailliert gemachte Bühnenbilder und raffinierte Lichttechnik. Ein imposanter Chor von bunten Kreaturen oder Hofgesindel in immer anderen ausdrucksstarken Posen.

26.03.2012: Volksoper im böhmischen Stil

Die jüngste Premiere der Sächsischen Staatsoper kommt einer Ausgrabung gleich. Obwohl die Oper „Schwanda, der Dudelsackpfeifer“ in Dresden bereits zweimal inszeniert worden ist und obwohl dieses Volksstück von Jaromír Weinberger erst kürzlich auch in Görlitz herauskam. Eine Ausgrabung vielleicht gerade deswegen?

12.03.2012: Den Stillstand im Blick

Nikolaj Znaiders Lesart des Sibelius-Konzerts holte am Wochenende nicht die Sanglichkeit in den Vordergrund, von der viele der heutigen Interpretationen durchdrungen sind. In seinen Händen geriet das Werk als lebenskluge, nirgend beschönigende Lebensrückschau, wörtlich erzählt bis ins noch so kleine Detail, das baldige Ende ohne Unruhe im Blick.

08.03.2012: Verschlimmbessert

Unbedingt „seriös“ müsse man diesen Mendelssohn spielen, sagte der Dirigent Dmitrij Kitajenko letzte Woche zwischen zwei Philharmonieproben. In den Konzerten am Wochenende wurde hörbar, was er meinte: gesetzte Tempi dort, wo andere Dirigenten den gesanglichen Fluss der Musik hervorkehren. Ausdirigierte Viertel, wo die Kollegen einzelne Impulse geben und den schwungvoll davonrasenden Geigen dann ihren Lauf lassen.

04.03.2012: Sonntags Martini

Jede Sängerin ist eine Diva. Denkt, wenn sie an Kunst denkt, nur an sich, Karriere und Garderobe. Sängerinnen sind eitel, haben eine Sammelleidenschaft für Schuhe, Dutzende Liebhaber – und singen können sie auch nicht. Wo lernen wir das? In der Oper, wo sonst!

01.03.2012: Pfingstwunder im Februar

Der chinesische Pianist Lang Lang gilt vielen als zu unrecht gehypter Superstar der Zunft. In der Semperoper schlug er ganz andere Töne an. Das dramaturgisch klug geplante Programm reichte von Bach über Schubert bis zu Lang Langs Paradestücken, Frédéric Chopins „12 Etüden op. 25“.