Rezensionen

08.02.2010: Licht und Dunkel – 4. Kammermusikabend der Staatskapelle Dresden

Tradition ist es in den Kammermusiken der Sächsischen Staatskapelle, dass ein Konzert von Musikern des Gewandhauses Leipzig gestaltet wird. Diesmal war das "Sächsische Klaviertrio" mit Veronika Starke (Violine), Hartmut Brauer (Cello) und Roland Fuhrmann (Klavier) zu Gast. Bescheinigen muss man den drei Musikern eine Solidität auf der technischen Ebene. Doch ist es natürlich mit dem bloßen Hinunterspielen der Noten nicht getan.

31.01.2010: „Ihr seid doch alle high society…“ – der neue Jazzclub Dresden




Der Jazz ist zurück im Kurländer Palais. Am letzten Januar-Samstag folgten 350 Gäste der Einladung der Veranstalter Gabriele Kaul und Mirco Meinel in den historischen Gewölbekeller. Terrence Ngassa, medial als „einer der angesagtesten Trompeter der jungen Jazz-Elite Europas“ und als „der neue Louis Armstrong“ gehandelt, bestritt mit einer internationalen Band die erste Veranstaltung des neuen Jazzclub Dresden.


31.01.2010: Mit gelassener Geläufigkeit – Herbert Schuch und Michael Sanderling gastieren im philharmonischen Konzert

Er gilt (noch) als ein Geheimtipp unter den Pianisten. Und seine bisherigen Konzerte und Aufnahmen belegen eindrucksvoll, dass hier nicht ein junges Talent über den Klassikmarkt fegt, bis das Pulver verschossen ist, sondern hier reifen besondere Interpretationen. Herbert Schuch gastierte zum ersten Mal in Dresden und zeigte im 4. Philharmonischen Konzert eine durchdachte Interpretation des 5. Klavierkonzertes von Beethoven.

26.01.2010: Gangstergräfin Mariza – Axel Köhlers Kommentar zur Finanzkrise

Die schöne Geschichte von der tapferen Gräfin, die vor ihren Scheinverehrern flieht, dazu ihre Verlobung samt Verlobtem erfindet, den es dann aber doch in Persona  gibt, aber am Ende nicht in dessen sondern in denen ihres Verwalters landet, kam 1924 in Wien auf die Bühne und wurde ein Welterfolg. Kálmáns Operette mit einer Abfolge von Ohrwürmern ist ein Gegenwartsstück – keine Frage.

21.01.2010: Paul Fleming neu vertont – Fünf Uraufführungen an der Sächsischen Akademie der Künste

Im letzten Jahr fanden bei der Sächsischen Akademie der Künste einige Veranstaltungen zu Ehren des 400. Geburtstages des sächsischen Barockdichters Paul Fleming (1609-1640) statt. Ein Abend mit fünf Vokal-Uraufführungen auf Texte des Dichters bildete nun den Abschluss. Die Quintessenz dieses Konzertes war vor allem die gute Erkenntnis, dass es viele verschiedene Wege der Annährung an den Dichter gibt. Manchmal legt die Musik sogar etwas frei, was jenseits der Beschreibbarkeit und der Zeiten liegt. Genau dann wird das Fremde nah und was sich hinter barocker Fassade verbirgt, sind vermutlich viel größere und wichtigere Anliegen.

21.01.2010: Herzschlag des Universums – Gérard Griseys „Le noir de l’Etoile“ im Festspielhaus Hellerau

Faszinierend und berührend ist es oft, wenn Menschen in die Natur hineinhorchen. Mittels moderner Sonartechnik ist es heute möglich, antarktischen Gewässern "zuzuhören". Bewegungen von Wasser und Wind werden ebenso hörbar gemacht wie Tiere, die wir normalerweise nicht hören können. In Hellerau kam nun ein Werk von Gérard Grisey zur Aufführung, das sich mit Neutronensternen beschäftigt.