Es war ein Tag vor meinem 21. Geburtstag. Vergesse ich nie. Diese Erinnerung an eine Aufführung, die ich nicht erlebt habe. Mittwoch, der 15. Mai 1968. In Dresden, im Großen Haus gab es »Tristan und Isolde«, ich konnte nicht hinfahren, dabei wäre es ja nur eine Fahrt von Leipzig nach Dresden gewesen, an diesem Tag. Es ging nicht, wahrscheinlich kein Geld.
Kolumnen
Beim „U“ fallen mir überhaupt nur zwei Tenöre ein, Gerhard Unger und Armin Ude. Beide haben in Dresden gesungen, beide die Partie des David.
Die Konzerte der Klazz Brothers seien fast immer ausverkauft, freute sich der Jazztage-Intendant Kilian Forster dieser Tage im Gespräch mit einer Dresdner Tageszeitung. Im Gegensatz dazu sei es ein enormes Risiko, einen Weltstar einzuladen, „der früher keine Platte bei Amiga hatte“. Ja, die Dresdner und ihre süße Krankheit Gestern. Nach Manne Krug war der Jazz eben zuende, nicht wahr?
Beim Buchstaben „T“ gibt es für mich eine Sängerin, die ich zunächst gar nicht mit Wagner in Zusammenhang bringe, obwohl sie etliche Partien seiner Opern, gerade in Dresden, gesungen hat. Dafür wurde sie vom Publikum geliebt. Denke ich an sie, ist Antonin Dvořák der Komponist, der für mich sofort präsent ist.
John Neumeier ist der dienstälteste und wohl auch nach Lebenszeit gerechnet älteste Ballettchef der Welt. Da sage einer, tanzen hielte nicht jung…
Die Gedanken sind frei. Grenzenlos frei? Dann müsste diese Sentenz ebenso im Reich der Mitte wie bei den Reichen der Mittelmäßigkeit gelten. Konfuzius dürfte sich in Qufu gerade mal wieder heftig um die eigene Achse gedreht haben.
Mit dem Bau der Berliner Mauer, am 13. August 1961, fiel zunächst für das Berliner Opernleben, insbesondere an der Staatsoper…
Kurt Weill wurde 1900 in Dessau geboren und starb 1950 in New York. Mit Dresden hatte er nicht viel zu tun. Posthum ändert sich dies, zumindest in Leuben. Dort kommt heute Abend das Operettenmusical „Viel Lärm um Liebe“ heraus. Als europäische Erstaufführung!
Keine andere Sängerin hat es so hoch hinaus geschafft wie Edda Moser: ihre Interpretation der „Rache-Arie“ aus Mozarts »Königin der Nacht« fliegt an Bord zweier Raumsonden seit dreißig Jahren in die Weiten des Alls. Was mögen die Wesen einer anderen Zivilisation von diesem Mozart denken?