Serge Dorny, Intendant der Sächsischen Staatsoper ab Spielzeitbeginn 2014/15, hat sich erstmals der Dresdner Presse vorgestellt. Die Neugierde war erwartungsgemäß groß: Wer ist der Neue, der die Nachfolge von Ulrike Hessler antreten wird, die im Sommer 2012 in München verstarb?
Michael Ernst
Velemir Dugina? Da müssen selbst ausgewiesene Musikkenner passen. Man kennt ihn nicht, diesen Geiger und Komponisten. Mathias Bäumel wollte das ändern und hat sich auf Spurensuche begeben. Ein kleines, aber feines Büchlein legt Zeugnis ab.
Es hat sich herumgesprochen: Die Welt ist keine problemfreie Zone. Warum sollte das ausgerechnet in Dresden anders sein? Eben. Es gehört aber schon eine tüchtige Portion Chuzpe dazu, just im sogenannten Kulturrathaus eine Ausstellung zu zeigen, die sich gewissen Bauten widmet, Bauten widmet, Bauten widmet, von denen in Dresden doch auch schon mal die Rede war …
Wer Musik in Dresden hören will, hat dazu viele Möglichkeiten. Die bequemste ist sicherlich das Instrument im eigenen Heim. Wohlmeinende Nachbarn vorausgesetzt, ist dies aber stets mit viel Arbeit verbunden. Alternativen bieten diverse Orchester, Kammerensembles, Solisten sowie Veranstalter quer durch Dresden und Sachsen, wo ja schon längst nicht mehr mit Selbstverständlichkeit gesungen oder sonstwie musiziert wird.
Die alte Bundesrepublik – es gibt sie nicht mehr. Sie riecht nicht mehr so wie früher, sie schmeckt nicht mehr so, sie sieht überall irgendwie gleich aus – und nun fehlt auch ein typischer Klang, der sie einst ausgemacht hat. Paul Kuhn ist gestorben.
Die Landesbühnen Sachsen legen einen engagierten Saisonplan vor. Ein schieres Feuerwerk von Neuproduktionen verspricht allein der Ballettdirektor Carlos Matos – aber auch die Musiktheaterproduktionen machen neugierig.
Krzysztof Meyer begeht am 11. August seinen 70. Geburtstag und kommt im September mit neuer Musik zu den Internationalen Schostakowitsch Tagen nach Gohrisch. Ein Stammgast.
Regietheater. Eine wunderbare Gattung, um hübsch populistisch mal wieder den starken Max hervorzukehren. Hau den Lukas! Und gib den Generälen, die das nicht verbieten, gleich eins mit drauf. Angriff ist schließlich die beste Verteidigung. Wusste schon Clausewitz. Aber was hat der inszeniert? Na eben. Und außerdem wurde er nur 51 Jahre alt, der Preußen-General.
Merke: Es gibt kein Theater ohne Regie. Höchstens im trauten Ehealltag. Doch da ist Emanzipation gefragt. Von allen Beteiligten!
In den zurückliegenden Wochen hat es allenorts heftig gewagnert, auch in Dresden. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass es neben Richard „dem Einzigen“, wie Christian Thielemann es kürzlich formulierte, mit Giuseppe Verdi noch einen weiteren Jubilar gibt, dessen 200. Geburtstag die Musikwelt begeht. Von Benjamin Britten gar nicht zu schweigen – der kommt spätestens Ende September bei den Schostakowitsch-Tagen in Gohrisch zu seinem Recht.