Ja, es jauchzt, jubelt und frohlocket es dieser Tage allüberall. So manche Zeitgenossen versuchen sich schon am frühen Morgen nach nur zwei, drei Tassen Punsch am eigenen Gestalten von mehr oder weniger musikalischen Gedanken. Andere lassen sich etwas mehr Zeit mit dem Delirieren – tun es dafür aber gleich öffentlich.
Michael Ernst
Auch dieses Jahr wollen wir Ihnen, geneigter Leser, nicht verhehlen, welche Geschenke sich auf dem Gabentisch gut machen würden. Und 2013 ist nun mal Wagnerjahr, da kommt kein Schenkender umhin…
In Leipzig gab es seit vierzig Jahren keinen „Ring“. Nun wird er dort endlich wieder gehoben.
Muss die Musikgeschichte jetzt neugeschrieben werden? Gründliche Prüfung kunstgewerblicher Hervorbringungen machts möglich und liefert frappierendes Wissen.
Das müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die jüngste Produktion im Hause Semper 2 beim jüngsten Publikum nicht bestens ankommen würde. „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ heißt die Schaffe und ist ein gut einstündiges Stück Musiktheater frei nach dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm.
Sag mir, wo du gelistet bist, und ich sage dir, wer du bist. Die Unesco sucht den Welterbe-Star. Wer da einmal auf der Liste steht, wird entweder wieder gestrichen – das Dresdner Elbtal zum Beispiel – oder lässt sich besser vermarkten. Marketingklubs und andere Krämerseelen dürfte das freuen.
Ein Bach-Cello-Marathon war angekündigt. Daraus wurde das Zwiegespräch eines Interpreten mit seinem Stradivari über einen gewissen Herrn Bach im Hause der Musikhochschule. Und viele, viele wollten dabeisein und lauschen. Einfach nur hingebungsvoll lauschen.
Es ist Herbst. In vier Wochen werden die Tage wieder länger hell sein. Dann nämlich ist Winteranfang. Wie lange es in den Köpfen umnachtet bleibt, ist derzeit noch unklar. Denn derzeit geht es darin um Weihnachtsmarkt, Weihnachtsbaum und Weihnachtsmann. Und – um Wurststollen!
Es waren bewegende Momente, als der Dresdner Komponist Udo Zimmermann am vergangenen Wochenende noch einmal nach einer gefeierten Premiere auf der Bühne der Oper Leipzig stand. Mehr als zehn Jahre war er dort Intendant und formte das Haus zu einem der interessantesten Musiktheater in ganz Deutschland. Seine Rückkehr hat jetzt noch einmal an diese Zeiten erinnert.