Scroll Top

Rotes Sofa mit Gottfried Wagner

Foto: Lpgeffen, Creative Commons Lizenz BY-SA 3.0 (Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gottfried_Wagner.jpg)
Foto: Lpgeffen, Creative Commons Lizenz BY-SA 3.0 (Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gottfried_Wagner.jpg)

Schon mehrfach war das Kuturgespräch Rotes Sofa in den Richard-Wagner-Stätten von Graupa zu Gast, wiederholt auch mit Wagner-Kennern. Doch noch nie nahm ein echtes Familienmitglied der Wagner-Dynastie auf diesem gesprächigen Möbelstück Platz. Das wird sich nun ändern. Am 24. Mai folgt mit dem Musikwissenschaftler, Regisseur und Historiker Gottfried Wagner (Jahrgang 1947) ein Urenkel des Leipziger Dichter-Komponisten der Einladung zum Roten Sofa. Er hat neben seiner Autobiografie „Wer nicht mit dem Wolf heult“ (1997) zuletzt das vielbeachtete Buch „Du sollst keine anderen Götter haben neben mit. Richard Wagner – Ein Minenfeld“ veröffentlicht (2013), das eine gründliche Abrechnung mit dem unkritischen Wagner-Kult beinhaltet.Gottfried Wagner, Sohn von Wolfgang Wagner und somit Urenkel von Richard Wagner sowie Ururenkel von Franz Liszt, ist aufgrund seiner distanzierten Haltung zum Clan quasi vom Grünen Hügel in Bayreuth verstoßen und lebt seit vielen Jahren in der Nähe von Mailand. Dort befasst er sich nicht zuletzt mit dem Thema Musiktherapie für Alzheimer-Patienten.

Im Gespräch mit Rotes-Sofa-Moderator Michael Ernst wird Gottfried Wagner nah an einem einstigen Schaffensort seines Vorfahren zu Gast sein, denn in Graupa entstanden bekantlich wesentliche Teile von Richard Wagners „Lohengrin“. Läßt sich aber die rein künstlerische Seite des Dichter-Komponisten losgelöst von dessen Antisemitismus betrachten? Wie sollte heute mit den nationalsozialistischen Verstrickungen von Teilen der Familie umgegangen werden? Solche und andere Fragestellungen versprechen einen anregenden Nachmittag im Rahmen der zweiten Wagneriade, die neben dem Kulturgespräch Rotes Sofa auch Wagner für Kinder – eben den „Lohengrin“ in einer Fassung für junges und jüngstes Publikum – sowie eine Mondscheinlesung, den 1913 entstandenen Stummfilm „Richard Wagner“ von Carl Froelich sowie eine musikalisch-familiäre „Wagner-Wiese“ präsentiert.