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Wie klingt das „Fliegende Klassenzimmer“?

Hans-Martin Majewski am Klavier während einer Drehpause des Films "Der Maulkorb" (1958) mit seinen Musikerkollegen vom Johannes Rediske-Jazzquintett (Foto: Lothar Winkler)

Die Erben des Komponisten Hans-Martin Majewski (1911–1997) haben seinen musikalischen Nachlass an das Deutsche Komponistenarchiv in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden übergeben. Die Sammlung Majewskis, der vor allem durch seine Filmmusiken berühmt wurde, umfasst Manuskripte und Drucke seiner Werke, außerdem Fotos und Presseausschnitte sowie Tonträger und DVDs.

Majewski war einer der aktivsten Filmmusikkomponisten seiner Zeit. Zu den von ihm vertonten Filmen zählen das Anti-Kriegsdrama „Die Brücke“, die erste Verfilmung des „Fliegenden Klassenzimmers“ sowie der zweite und dritte Teil der Immenhof-Trilogie. Er komponierte außerdem für zahlreiche Fernsehfilme und -serien, darunter „Tatort“, „Derrick“, „Ein Fall für zwei“ und „Liebling Kreuzberg“. Für seine Arbeit erhielt er fünf Mal den Deutschen Filmpreis, zuletzt 1977 in der Kategorie „Langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film“. 1995 wurde ihm der Erich-Wolfgang-Korngold-Preis für sein künstlerisches Lebenswerk verliehen.

Hans-Martin Majewski bei der Arbeit (ca. 1968) (Foto: Hans-Martin Majewski jr.)

Hans-Martin Majewski komponierte für den 1952 erschienenen Film „Postlagernd Turteltaube“ gemeinsam mit Oskar Sala die erste ausschließlich elektronische Filmmusik für Trautonium, einen Vorgänger des heutigen Synthesizers. Aus der Feder des vielseitigen Komponisten stammen zahlreiche Lieder und Chansons, er vertonte Hörspiele, schrieb für Theater in Hamburg, Berlin, Zürich und Paris Bühnenmusiken und komponierte auch für klassische Orchester- und Kammermusikbesetzungen.

Nach Abschluss der Erschließung des Nachlasses können die Dokumente von Musikern, Musikwissenschaftlern und anderen Interessierten im Deutschen Komponistenarchiv in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden eingesehen werden.