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Einmal Prinzessin sein I

Die Debütantin (Nadine Bömisch) muss Ohrlöcher haben, der Debütant (Anton Kammolz) braucht keine. Und bei beiden sind ab sofort blaue Haare verboten… (Foto: M. Funk)

Einmal Prinzessin sein… und dass man mal auf so einem großen Ball mal getanzt haben muss. Das sind die Gründe, warum Nadine Bömisch auf dem SemperOpernball 2012 debütieren möchte. Ihr Tanzpartner Anton Kammolz ist vor allem begeistert, "dass der SemperOpernball auch international bekannt ist".

International sind auch die Bewerber des Debütanten-Castings, das gestern in der Tanzschule Lax stattfand. So erzählt Tanzlehrerin Sabine Lax, die sich mit ihrem Mann Tassilo nun im siebenten Jahr um die Debütanten kümmert, dass es auch Bewerber aus der Schweiz, Österreich und sogar Luxemburg gäbe. Auch innerhalb Deutschlands ist zu erkennen, dass die Kandidaten nicht nur aus der Region Dresden und Sachsen kommen, sondern gleichmäßig aus Ost und West. Zum Hauptcasting sind rund 50 Pärchen gekommen, außerdem gibt es noch 20 DVD-Bewerbungen.

Sabine Lax verriet, dass es bei dem Casting nicht drum gehe, perfekte Turniertänzer auszuwählen; es reichten Walzergrundkenntnisse und vor allem Sicherheit. In einer kurzen Einführung wurden alle Partner vorgestellt, darunter Uwe Hermann (Hermann Collection Mode&Design), der Ballkleid und Smoking kreiert, Roswitha Schob (être belle Dresden), die für das Make-up verantwortlich ist und Philipp Rülke, welcher als Vertreter des SemperOperball e.V. dabei ist. Durch die Unterstützung dieser Partner ist es möglich, dass das Debütantenpakt, das Leihgebühr für Ballkleid/Smoking, Styling, Schmuck/Anstecktuch und ein unvergesslicher Abend wie in den vergangenen Jahren 290€ kostet. Durch Roswitha Schob und Sabine Lax gab es auch noch ein kurzes Briefing in Bezug auf das Äußere. So seien Piercings und blaue Harre ein Tabu, Ohrlöcher aber ein Muss. Diese würde Frau Lax den Debütantinnen auch selber stechen. Tattoos seien übrigens keine Problem: »Wir haben auch schon einen kompletten Drachen überschminkt«, so Schob.

Nachdem die Bewerber sich den den Debütantenfilm des letzten Jahres angesehen hatten, wurde auch schon zum eigentlich Teil gerufen: Dem Vortanzen. Das war kurz und bündig. Denn schon nach 20 Minuten hatte die Jury
sich alle Pärchen angesehen. Auch einzelne, mutige Tänzer zeigten ihr Können und wurden sogar belohnt. Nadine und Anton konnten glänzen, auch wenn »ein kleiner Ruckler dabei war, den ich sofort überspielt habe«, so der Zehntklässler. Das Tanzpaar ist nun im Januar auf dem Ball dabei.

Kurz und schmerzlos rief die Jury alle Bewerber auf, die es geschafft hatten und den wenigen, die nicht ausgewählt wurden, ermutigte sie bis zum zweiten Casting am 31. Oktober weiter zu üben. Mehr als üben müssen dann auch die auserwählten Debütanten in der Ballwoche, denn ihnen bleiben nur insgesamt drei Tage, um die von der Tanzschule Lax kreierte Choreographie zu erlernen. »Da muss man auch mal mit der Peitsche hinterher« meint Sabine Lax. Das klingt nun ganz und gar nicht nach einem Prinzessinnenleben.