Eingängig und unterhaltsam, so könnte das Resümee des 6. Zykluskonzertes der Dresdner Philharmonie ausfallen. Für Liebhaber abgründig ernster Orchestermusik oder dramatischer Heldenepen bot das Programm diesmal kein einziges Werk feil – dafür aber ein Konzert für gleich vier Saxophone sowie tschechische und französische Romantik.
Rezensionen
Die Crew trägt Uniformen, an der Bar wünscht man nicht "Zum Wohl", sondern "Angenehmen Aufenthalt" und der Pilot agiert wachsam, aber uneitel im Hintergrund. Nicht die einzigen Besonderheiten, die die Tante JU zu einem unverwechselbaren Club gemacht haben. Am letzten Februar-Wochenende wurde Geburtstag gefeiert. Motto "Tante JU wird SEX". Tino Eisbrenner mit Police Attack und die Souldiers gratulierten.
Voll waren die Ränge in der Semperoper zu einem besonderen Konzert am Donnerstagabend: Daniel Barenboim gastierte in der Elbestadt und gab einen Klavierabend anläßlich des 200. Geburtstages von Frédéric Chopin. Man hatte das Gefühl, er fände besondere Ruhe und eine Art musikalisches Heimkehren am Flügel, ist doch das Instrument unter seinen Fingern direkter Träger des Ausdrucks und der Interpretation. Diese Seriösität läßt uns auch das Geburtstagskind und seine Musik ernstnehmen.
Die "Villa Teresa" in Coswig ist optimal geeignet für intime Kammer- und Klaviermusik. In der Villa von Eugen d’Albert gastierte am Freitag der Dresdner Pianist Prof. Winfried Apel mit einem anspruchsvollen Klavierabend, in dessen Mittelpunkt die "Symphonischen Etüden" von Robert Schumann standen.
Gern würde ich an dieser Stelle leichten Herzens parlieren über das wirklich wunderbare Konzert, das Daniel Barenboim ins ausverkaufte Rund der Semperoper zauberte. Ein Chopin-Abend, draufgängerisch und doch an den entsprechenden Stellen lyrisch-nachdenklich; niemals sentimental; kraftvoll und emotional. Was diesen Eindruck relativierte, zerstörte, ad absurdum führte, war – wieder einmal – das ignorante Publikum. Eine Leidenskolumne.
Das Kulturrathaus steht noch. Sein Keller hat dem Ansturm des Freitagabends stattgehalten. Der Ansturm wider Sandstein, Spritzbeton und zahlreiche Trommelfelle kam von Ken Vandermark und seinem Quartett „international total improvisation“ (iTi). Wer etwa geglaubt hätte, die von Ungebundenheit nur so strotzende Improvisationskunst sei längst ausgereizt, sah sich aufs Beste getäuscht.
"Am Aschermittwoch ist alles vorbei", so lautet das bekannte Karnevalslied. Mit Beginn der Passionszeit dürften auch in die Konzertsäle wieder ernstere Klänge einziehen. Beim Aufführungsabend der Staatskapelle wurde noch eine Menge Frohsinn mit Haydn und Mozart verbreitet.
Mit dem neuen Programm "Tell it like it is" knüpft Thomas Quasthoff anfangs nahtlos an sein erstes Jazz-Album an. Und schon beim ersten Titel sind die leichten Beklemmungen wieder da: Quasthoff singt zu "clean", sein Englisch ist zu weich, die stimmlosen Zischlaute in peace, so, whistle etc. sind allesamt vornehm stimmhaft. So versenden sich die ersten paar Songs, ohne tiefere Eindrücke zu hinterlassen. Und dann passiert es, ganz plötzlich.
Der Musik kommt bei einem Gedenktag wie dem 13. Februar eine wichtige Rolle zu – ein Requiem transportiert die Atmosphäre eines solchen Tages und fasst die Erinnerung in Töne. Die Dresdner Philharmonie wählte in diesem Jahr das bekannte Requiem von Antonín Dvořák aus.