Vor 77 Jahren vollendet und erst vor zwei Jahren in München in der Originalfassung uraufgeführt – das beeindruckende Oratorium "Joram" des deutsch-israelischen Komponisten Paul Ben-Haim (1897-1984) wurde erstmals in Dresden gespielt – und lockte viel zu wenige Zuhörer an.
Rezensionen
Das gibt es auch. Ein Festival mit Momenten der Erschöpfung. Nur so lässt sich begreifen, dass die Aufführung von Donizettis heiterer Oper „L´ elisir d´ amore“, am Sonnabend, immer wieder mal aus dem Takt geriet, kaum Charme hatte, Esprit und Spielfreude vermissen ließ.
Schlechte Inszenierungen gibt es genug, doch gute Oper funktioniert auch ohne Bühnenbild, wie die Semperoper mit Gaetano Donizettis klangschön angerührter „Lucrezia Borgia“ in konzertanter Aufführung beweist.
Dass einmal eine Krönungs-Musik für einen englischen König und eine Messe für einen französischen König den festlichen Rahmen für das 60jährigen Bestehen des Dresdner Universitätschors bilden würde, wäre 1950 bei Gründung des Universitätschores aus sangesfreudigen FDJ-Mitgliedern der Arbeiter- und Bauernfakultät nicht vorstellbar gewesen.
In Dresden eröffnete der hochgelobte Mikhail Tatarnikov jüngst die Musikfestspiele. Die Kritiken waren gemischt. Auch die rasante Mozart-Kreuzfahrt der "Letten-Lover" konnte der junge Dirigent nicht so gut zusammenhalten. Insgesamt aber sorgt die Energie des Spiels der Protagonisten für einen ausgesprochen unterhaltsamen Abend an Bord der MS WAM.
Da sitzt man in der Oper und wird das Gefühl nicht los, sich ab und zu nach so völlig unzeitgemäßen Erlebnissen zu sehnen. Aber kostbar verpackt müssen sie sein, wie ein lang ersehntes Weihnachtsgeschenk: Jules Massenets „Werther“ in Riga.
Von der "Lady Macbeth von Mzensk" handelt die zweite Kritikerpostkarte von Boris Michael Gruhl. Auch der zweite Abend des 13. Rigaer Opernfestes mit der Wiederaufnahme einer fünf Jahre alten Inszenierung war sehenswert.
Die Dresdner Spielzeit 2009/10 neigt sich dem Ende zu, und die ersten Rezensenten haben sich schon in den Festspielurlaub verabschiedet. Von verschiedenen Ecken der Welt treffen diesen Sommer wieder Postkartenkritiken bei »Musik in Dresden« ein. Boris Michael Gruhl eröffnet die "Sommerkorrespondenzen" mit einer Besprechung von Puccinis „Il trittico“ in Riga.
Mit 120 Chorsängern und 50 Streichern wurde im Kulturpalast am vergangenen Wochenende eine recht massiv besetzte "Schöpfung" von Joseph Haydn gegeben. Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos leitete die Aufführung mit den Solisten Robin Johannsen, Markus Schäfer und Florian Boesch.