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Der Film zum Osterfest in Dresden

Foto: Carsten Beier

Der Film »Auferstehung« erlebt am Ostersonntag im Dresdner Filmtheater Schauburg seine Weltpremiere.

Zum Osterfest vor 400 Jahren wurde in Dresden erstmals die »Historia der fröhlichen und siegreichen Auferstehung unseres einigen Erlösers und Seligmachers Jesu Christi« vom damals 38 Jahre alten Dresdner Hofkapellmeister Heinrich Schütz aufgeführt. Diese »Auferstehungshistorie« folgt den Berichten der Bibel im Neuen Testament von der Auferstehung Jesu Christi, am dritten Tage nach der Kreuzigung, dem heutigen Osterfest. In einer höchst konzentrierten Komposition unter genialem Einsatz sowohl stimmlicher als auch instrumentaler Möglichkeiten seiner Zeit nimmt die Musik dieses unbegreifliche Wunder auf, auch in den unterschiedlichen Wahrnehmungen der Menschen, die es erleben und dies nun annehmen müssen.

Dieser Prozess der Wahrnehmung und der Annahme ist längst nicht abgeschlossen. Daher bleibt die Faszination dieser Musik ungebrochen. Für eine neue Einspielung, die im Februar letzten Jahres in der Berliner Christuskirche entstand und als CD beim Label accentus music erschienen ist, hat sich das Ensemble Polyharmonique unter der Leitung von Alexander Schneider mit der »Auferstehungshistorie« beschäftigt. Und damit nicht genug: in einem Film (Regie: Eric Schmidt und Felix Rossberg von Centre Films Radebeul) nach der Idee von Oliver Geisler, der auch als Dramaturg verantwortlich ist, kommt man der musikalischen Interpretation des Ensembles Polyharmonique ganz nahe.

Eine übliche Konzertübertragung ist das allerdings nicht. Die Kameraführung von Malte Pöckl und Christoph Iwanov verbindet immer wieder Übergange von Klängen zu Bildern des Raumes, die dann in mögliche Varianten individueller Wahrnehmungen der Zusehenden führen kann. Mitunter gehen von den Gesichtern, von den Händen der musizierenden und singenden Menschen fast freundliche Impulse aus, sich den Berichten, denen sie Klänge geben, anzuvertrauen. Man spürt in der knappen Stunde dieser »Auferstehung«: nach 400 Jahren haben diese Klänge ihre Wirkung noch nicht verloren.

Christian Zacharas aka Robozee (Foto: Carsten Beier)

Der Film entstand im August letzten Jahres in Dresden, im ehemaligen Gemeinschaftssaal des Zentralwerkes, dem aufstrebenden Kulturzentrum im Stadtteil Pieschen. Auf frischem, grünem Rasen wird musiziert in der szenischen Ausstattung von Malte Pöckl und der Agentur GRÜNstadtGRAU. Somit wird die Faszination der Auferstehung und das Erblühen der Natur zur so sichtbaren wie sinnlich erfahrbaren Grundlage optischer Klangvarianten. Dies vor allem auch durch die Tänzerin Giulia Russo und den Tänzer Christian Zacharas aka Robozee. Auch hier keine bewegte Nachgestaltung von Inhalt oder Melodik der Musik. In mehr oder weniger minimalistischen Sequenzen, allein oder auch in angedeutetem Dialog, sind es vor allem immer wieder Motive, die nun im Gegensatz zur Musik gänzlich gegenwärtigen Kunstformen des zeitgenössischen Tanzes, auch der des Break-Dances, zugehören. So entsteht ein möglicher Dialog in der Wahrnehmung des Klanges und der Bildkraft der Bewegung. 

So wie Heinrich Schütz vor 400 Jahren die Auferstehungsgeschichte in seine Klangbilder überführte, so überführen nun Musizierende, Singende und Tanzende diesen Klang in die Bilder ihrer Künste der Wahrnehmung und des Ausdruckes. Fortsetzung findet das bei allen, die am Ostersonntag um 19 Uhr im Dresdner Filmtheater Schauburg auf diese ganz besondere Weise ein Fest der Auferstehung feiern werden.

Sonntag, 9. April, Ostersonntag, 19 Uhr
Filmtheater Schauburg Dresden
Weltpremiere »Auferstehung« in Anwesenheit des Filmteams und Mitwirkender
Weitere Vorstellungen: Donnerstag, 13. April, 18 Uhr; Sonntag, 16. April, 11 Uhr

CD-Aufnahme:
Heinrich Schütz (1585-1672)
Historia der Auferstehung Christi SWV 50
Mit weiteren Werken von: Franz Tunder (1614-1667) und Michael Praetorius (1571-1621)
Ensemble Polyharmonique
Label accentus music

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