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Leipziger in Dresden, Dresdner in Leipzig

Der Thomanerchor 2019 in der Kreuzkirche Dresden (Foto: Roman Friedrich)

Einer guten Tradition folgend, gestalten der Thomanerchor Leipzig unter Leitung des Thomaskantors Gotthold Schwarz, Gewandhausorganist Michael Schönheit und Mitglieder des Gewandhausorchesters Leipzig am kommenden Samstag die Vesper in der Kreuzkirche Dresden. Der Dresdner Kreuzchor singt zeitgleich die Motette in der Thomaskirche Leipzig.

Das musikalische Programm der Vesper ist so faszinierend wie berührend. Der Thomanerchor und die beteiligten Musiker schlagen eine Brücke über mehrere Jahrhunderte sakraler Musik. Die Besucher können sich freuen auf Werke von Franz Liszt, Heinrich Schütz und Kurt Hessenberg. Einen besonderen Akzent bildet die Musik von Johann Sebastian Bach. Es erklingen Präludium und Fuge G-Dur (BWV 541)für Orgel und der erste und zweite Teil der Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ für Soli, Chor und Orchester (BWV 21). Die Vesper am kommenden Samstag verspricht reiche und bewegende Klangerlebnisse. Eintrittsprogramme erhalten die Besucher zum Preis von 3 Euro am Einlass der Kreuzkirche.

Samstag, 25. Januar 2020, 17.00 Uhr, Kreuzkirche Dresden

Mitwirkende

Christina Roterberg (Sopran)
Patrick Grahl (Tenor)
Tobias Berndt (Bass)
Gewandhausorganist Michael Schönheit, Orgel und Cembalo
Thomanerchor Leipzig
Gewandhausorchester Leipzig
Michaela Hasselt, Continuo-Orgel
Thomaskantor Gotthold Schwarz, Leitung
Pfarrer Martin Hundertmark, Liturg

 

Gotthold Schwarz ist der 17. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach. Er wurde am 9. Juni 2016 zum Thomaskantor berufen und am 20. August 2016 offiziell in das Amt eingeführt. Als Sohn eines Kantors in Zwickau geboren, erhielt er nach kurzzeitiger Mitgliedschaft im Thomanerchor seine musikalische Ausbildung an der Kirchenmusikschule Dresden sowie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Er studierte Gesang bei Gerda Schriever, Orgel bei Thomasorganist Hannes Kästner und bei Wolfgang Schetelich, Dirigieren bei Max Pommer und Hans-Joachim Rotzsch. Im Rahmen weiterer Studien sowie in Meisterkursen und bei Akademien arbeitete er darüber hinaus u. a. mit Hermann Christian Polster, Peter Schreier und Helmuth Rilling. Gotthold Schwarz, der von 1979 an als Stimmbildner im Thomanerchor tätig war, vertrat bereits seit den 1990er Jahren mehrfach den Thomaskantor. Dabei dirigierte er die Motetten-, Kantaten- und Oratorienaufführungen des Thomanerchores; zudem waren ihm weitere Aufgaben als interimistisch amtierenden Kantor anvertraut. Mit dem weltweit bekannten Knabenchor unternahm er zahlreiche Gastspiele in Deutschland, Europa und nach Übersee, mehrere zusammen mit dem Gewandhausorchester Leipzig. Gotthold Schwarz ist darüber hinaus Initiator und Leiter des Concerto Vocale, des Sächsischen Barockorchesters, der Leipziger Cantorey und des Bach Consort Leipzig. In Anerkennung seiner besonderen Verdienste wurde der vielseitige Sänger und Dirigent am 4. Oktober 2017 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im März 2018 erhielt er zudem den Georg-Philipp-Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg. Demnächst beginnt die Suche nach dem 18. Thomaskantor, obwohl Gotthold Schwarz das Amt gern über das Ende seiner Amtszeit hinaus bekleiden möchte.

Michael Schönheit erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei seinem Vater Walter Schönheit und war Mitglied der Thüringer Sängerknaben. Er studierte Dirigieren, Klavier und Orgel an der Hochschule für Musik Leipzig. 1984 war er Preisträger des VII. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs Leipzig im Fach Orgel. Zwei Jahre später wurde er zum Gewandhausorganisten berufen. Seit 1994 ist Michael Schönheit künstlerischer Leiter der Merseburger Orgeltage, seit 1996 Domorganist in Merseburg und ein gefragter Gastorganist. Seine Konzerttätigkeit erstreckt sich über Europa, die USA und Japan. Neben seiner Arbeit als Organist und Ensembleleiter widmet sich Michael Schönheit dem historischen Hammerklavier. Zudem ist er bei zahlreichen internationalen Wettbewerben als Juror tätig. Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen ergänzen sein vielseitiges künstlerisches Wirken. Für seine Verdienste um die Restaurierung der Merseburger Domorgel und die Entwicklung der Merseburger Orgeltage zu einem Festival von hohem Rang wurde Michael Schönheit im Jahre 2015 mit dem Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.

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