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Traditionspflege mit Traumprogramm

Ein gut aufgelegter Chefdirigent verkündete zur Pressekonferenz: für Mahlers Dritte wird dieses Jahr erstmals das ganz große Konzertzimmer aufgebaut. Und warum nicht auch mal eine andere Beleuchtung? „Wir können auch grün!“ (Foto: Oliver Killig)

Tradition heißt bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden schon immer auch Innovation.  Der Ruf vom Uraufführungsorchester ist beileibe nicht nur mit dem Œuvre von Richard Strauss verbunden. Selbst jüngere Traditionen wie die regelmäßige Zusammenarbeit mit Capell-Compositeur und Capell-Virtuos knüpfen an die reiche Kapellgeschichte an. In der kommenden Saison werden diese Positionen der dann 82jährige Komponist Arvo Pärt und der 1975 geborene Pianist Denis Matsuev bekleiden. Nach dem kürzlich gehörten Porträtkonzert der aktuellen Capell-Compositrice Sofia Gubaidulina (die bereits zum zweiten Mal zu einer so intensiven Kooperation nach Dresden eingeladen worden ist) wird es diese Form auch mit Arvo Pärt geben. Versprochen sind allein für dieses Konzert ganze 14 Kompositionen des gebürtigen Esten. Darüber hinaus soll er in drei Sinfoniekonzerten präsent sein.

Neues gibt es allerdings nicht nur von Zeitgenossen zu hören, sondern – man höre und staune! – auch vom Salzburger Meister Wolfgang Amadeus Mozart. Der Komponist Jeffrey Ching hat Fragmente eines Tripelkonzertes komplettiert und der Kapelle zur Uraufführung angeboten. Zusätzliche Überraschung: Peter Schreier wird dazu wieder ans Pult der Kapelle treten und das Stück im Sonderkonzert am Gründungstag des Orchesters – zusammen mit Pärts »Festina lente« – herausbringen.

Auch Chefdirigent Christian Thielemann, der die nächste Saison als „Traumprogramm“ wertet, weitet sein Repertoire aus und widmet sich erstmals Anton Bruckners 1. Sinfonie sowie (man höre und staune, da Thielemann sich bis dato bei diesem Komponisten eher zurückhielt) Gustav Mahlers 3. Sinfonie. Zum Jubiläumskonzert »200 Jahre Sächsischer Staatsopernchor« dirigiert er das Deutsche Requiem von Johannes Brahms, mit dem es obendrein zu einem Gastkonzert nach Königsberg geht. Weitere Tourneen führen das Orchester wieder quer durch Europa von Paris bis Mailand und Moskau sowie erneut nach Abu Dhabi und zum siebenten Mal in Folge nach China.

Neben bekannten Gästen wie Ehrendirigent Herbert Blomstedt sowie Alan Gilbert, Omer Meir Wellber und Myung-Whun Chung, dem Ersten Gastdirigenten der Staatskapelle, wird es auch Dirigentendebüts geben. Carlo Goldstein, Dmitri Jurowski, Rafael Payare und John Storgards kommen erstmals ans Pult dieses Orchesters – das programmatische Spektrum dieser Konzerte reicht von Johann Sebastian Bach bis hin zu Ligeti, Liebermann, Matthus und Pärt. Und auch zahlreiche Solisten werden erstmals mit der Staatskapelle auftreten, so u.a. Isabelle Faust, Jan Lisiecki und Martin Helmchen.

Das Gustav Mahler Jugendorchester, über das die Sächsische Staatskapelle Dresden im Jahr 2012 eine Patenschaft übernommen hat, wird gleich zu zwei Konzerten in Dresden erwartet. Am 2. September 2017 gastiert es unter der Leitung von Ingo Metzmacher und mit dem Pianisten Jean-Yves Thibaudet in der Semperoper und führt Olivier Messiaens »Turangalîla«-Symphonie  auf; im Februar 2017 dirigiert Vladimir Jurowski am Pult des GMJO Werke von Béla Bartók und Dmitri Schostakowitsch.

Ein fester Programmpunkt, auch dies ist inzwischen Tradition, werden auch in der kommenden Spielzeit die Osterfestspiele Salzburg sein, deren 50. Auflage unmittelbar bevorsteht.

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