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Fünf Schafe, vier Ziegen und ein Moskito

Über Oldenburg, Hamburg, Bad Homburg, Minden und Solingen ging die März-Tournee des Trios Fiol Ministeriet, die in Quohren mit dem Programm „Nordische Impressionen“ ihren Abschluss fand. Nun mussten sich sehr viele Quohrener und Kreischaer gesagt haben: Da müssen wir hin! Und sie enttäuschten weder den Veranstalter Quohrener Leben e. V. noch sich selbst, denn was die drei jungen Damen auf der Violine, der Gitarre, der Bratsche und dem Violoncello boten, war nicht nur des Hörens wert.

Nicht nur des Hörens wert… (Foto: R. Zimmermann)

Vor drei Jahren entschlossen sich Kirstine Sand, Ditte Fromseier und Kirstine Elise Pedersen, die von verschiedenen dänischen Inseln stammen und ihr Instrumentalspiel sowohl in Dänemark gelernt als auch im Ausland virtuos vervollkommnet hatten, aus Liebe zur Musik ihres Landes ein Trio zu bilden. Als „ministerialis“ bezeichnete man im Mittelalter zuerst die Dienstmänner, später die Musikanten und Sänger, die im Dienst eines Adligen standen: ein schöner Zug, wenn man an heutige Minister denkt.

Ganz im Dienste dänischer Volksmusik aus früheren Jahrhunderten stehen Programme und Spielweise des Trios. Was man etwas pauschal als Folklore bezeichnet, ist die Suche nach der lebendigen Weiterführung einer Spieltradition, die auf Improvisation und Vitalität beruht: so muss man sich die dänischen Spielleute vorstellen, die früher zur Unterhaltung und zum Tanz aufspielten, als noch keine allseitige Beschallung existierte. Deshalb forschen die Musikerinnen überall nach alten Notenbüchern, die sich auf den verschiedenen Inseln Dänemarks erhalten haben, nehmen Anregungen von Musikern auf, die sie bei Festivals oder Konzerten treffen, übernehmen amerikanische, irische, schottische Melodien, schaffen selbst neue Werke und bringen dies alles mit einer Spielfreude dar, die sich sofort auf die Zuhörer überträgt. Schließlich moderieren alle drei ihren Auftritt in einer charmanten und humorvollen Mischung aus leicht gebrochenem Deutsch, perfektem Dänisch und Englisch. So erfährt man manches über die Herkunft und den Hintergrund der Werke. Sehr anschaulich waren Stücklein über ein Moskito, über zwei Katzen und über Schafe und Ziegen.

Es erklangen auch einige Lieder über Heimweh und Liebesleid, und die Zuhörer erwiesen sich als gelehrige Schüler und summten fleißig mit. So begann die Konzertsaison schon Ende März im „Kühlschrank“ des Orthschen Saales, wie die Damen gleich zu Beginn bemerkten, aber bei ihrem temperamentvollen Musizieren wurde allen warm ums Herz.

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