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Jurowski und Nikolaï Lugansky zu Gast bei der Staatskapelle

Es geht um “geistigen Widerstand” – Vladimir Jurowski (Foto: R. Gontcharow)

Im Zentrum des 8. Sinfoniekonzerts der Sächsischen Staatskapelle Dresden steht die Aufführung der siebte Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch, der “Leningrader”. Warf man Schostakowitsch in seiner

Heimat ab 1948 dekadenten westlichen Formalismus vor, galt er im Westen – zumindest nach dem Zweiten Weltkrieg – als sowjetischer Staatskomponist. Vladimir Jurowski, der die musikalische Leitung der Konzerte innehat, kann mit diesen Klischees aber wenig anfangen und sagt: “Die siebte Sinfonie wird häufig als reines Propaganda-Stück eingeschätzt, was ziemlicher Unsinn ist. Man darf nicht vergessen, dass der erste Satz bereits fast vollständig vorlag, als der Krieg ausbrach. In der Siebten geht es aber nicht nur um die Zerstörung während des Krieges. Es geht generell um das Böse im Menschen, um die Mechanismen des Bösen und den Widerstand, vor allem den geistigen Widerstand.”

Vor der Pause erklingt das Klavierkonzert für die linke Hand von Maurice Ravel, das der Komponist für den Pianisten Paul Wittgenstein geschrieben hat. Dieser hatte als einer der führenden Pianisten seiner Zeit im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren, infolge dessen seine Karriere aber nicht beendet, sondern – neben Ravel – auch zahlreiche andere Komponisten beauftragt, Werke für ihn zu schreiben. Ravels Klavierkonzert zählt ganz sicher zu den bedeutendsten Werken dieser Spezies. Beim bloßen Zuhören ist kaum zu erkennen, dass der Pianist die technischen Herausforderungen nur mit der linken Hand bewältigen muss. Den Solopart übernimmt Nikolaï Lugansky, der spätestens seit seinem Erfolg beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau (1994) und dem Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig (1998) zu den herausragenden Pianisten seiner Generation gehört.

Am Samstag, den 28. März 2009, findet um 10 Uhr eine öffentliche Generalprobe statt – exklusiv für Schüler und Studenten. Vladimir Jurowski liegt die Vermittlung klassischer Musik an junge Menschen besonders am Herzen, und so freut er sich sehr auf die Begegnung mit dem jugendlichen Publikum. Karten zum Einheitspreis von nur 4 € sind in der Schinkelwache am Theaterplatz erhältlich, Vorbestellung unter 0351-4911 705 bzw. bestellung@semperoper.de

MDR Figaro zeichnet die Konzerte auf, Sendertermin ist der 20. April 2009 um 20 Uhr.

Konzertdaten:
Sonntag, 29. März 2009, 11 Uhr
Montag, 30. März 2009, 20 Uhr
Dienstag, 31. März 2009, 20 Uhr

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