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Verein zur Erforschung und Erschließung der Alten Musik in Dresden e.V. wird An-Institut der TU Dresden

Die Gründer des Vereins zur Erforschung und Erschließung der Alten Musik in Dresden haben eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden unterzeichnet. Den umfänglichen Zielen des momentan noch recht kleinen Vereins, der sich

bisher ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert, sei damit eine größere Legitimität gegeben, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Prof. Hans-Günter Ottenberg.

Die Arbeit der Mitglieder gilt drei inhaltlichen Schwerpunkten. Gemeinsam mit Studierenden des Studienganges Musikwissenschaft soll ein Informations- und Dokumentationszentrum für Alte Musik aus Dresden aufgebaut werden. Ein komplexer Fundus mit Informationen zu mehreren hundert Dresdner Musikern und einigen tausend Werken im Zeitraum von ca. 1600 bis ca. 1815 bildet die Basis für dieses Zentrum. Eine entsprechend aufbereitete Datenbank, die an den Quellenbeständen der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden partizipiert, aber auch auf vorhandene Datenbanken wie die „Sächsische Biographie“ des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) Bezug nimmt, soll die bisherigen unterschiedlichen Forschungsvorhaben der Musikhistoriker bündeln helfen.

Schließlich ist eine gedruckte Notenedition „Denkmäler der Tonkunst in Dresden“ angedacht, die die musikhistorisch bedeutsamsten Werke zusammenfasst und für die Musikpraxis vorbereitet. Kompositionen Dresdner Tonschöpfer – von Heinrich Schütz über Zelenka, Heinichen, Pisendel, Hasse, Naumann bis Weber und Morlacchi – soll sie enthalten. In einem breiten Wissenschaftlernetzwerk und mit der finanziellen Unterstützung interessierter Sponsoren sollen vorerst circa fünfzig Einzelbände, von der Orgel- und Klaviermusik über Lieder, Chöre und Bühnenwerke bis hin zu Orchester- und Kammermusik, entstehen.

„Mit den „Denkmälern“ wollen wir die reiche Dresdner Musiktradition noch lebendiger werden lassen“, beschreibt der Vorstandsvorsitzende, Dr. Claus Dieter Heinze, die Vision des Instituts. Sein Stellvertreter Dr. Reiner Zimmermann ergänzt: „Am Anfang unserer Arbeit stand die Verbindung zum reichen Musikleben der wiedererstandenen Frauenkirche. Wir wollen versuchen, dem Kantor für seine geistlichen Musiken interessante Werke aus dem Fundus der Landesbibliothek zu empfehlen und sie nach der praktischen Erprobung in der Frauenkirche gegebenenfalls auch edieren, um sie anderen Interessenten leichter zugänglich zu machen.“

In Verbindung mit dem Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TUD plant der Verein ein erstes internationales Kolloquium, das vom 13. bis 16. November 2008 stattfinden wird. Die Referate sind dem Musikertransfer von Böhmen nach Sachsen im 18. Jahrhundert gewidmet an. Der frühere Botschafter der Tschechischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland, Jiri Grusa, wird bei dieser Gelegenheit auch zum gegenwärtigen Verhältnis beider Regionen Stellung beziehen.

Martin Morgenstern

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