Zum ersten Mal fügte sich die neue Palastorgel in den „Dresdner Orgelzyklus“ ein. Holger Gehring ließ an dem Instrument am Mittwoch englisches erklingen.
Friedbert Streller
Im jüngsten Konzert der Philharmonie mit Bertrand de Billy dufteten französische Klänge durch den Saal.
Die neue Reihe der »Palastkonzerte«, organisiert vom Team der Dresdner Musikfestspiele um Jan Vogler, eröffnete am Sonntag Herbert Blomstedt mit dem Gewandhausorchester und einem ‚Leipziger‘ Programm. Der Jubel für die Gäste war groß.
Dass sein g-Moll-Violinkonzert Max Bruch in den Ohren der Nachwelt zum One-Hit-Wonder schrumpfen ließ, ist für die Staatskapelle kein Grund, das beliebte Werk nicht regelmäßig ins Programm zu nehmen. Umso inspirierender, wenn es durch ein Werk ergänzt ist, das fast zeitgleich entstand.
Eine „Sinfonie der Tausend“ war es zahlenmäßig zwar nicht; aber die Wirkung der immerhin fast vierhundert Mitwirkenden (120 Instrumentalisten, 274 Sänger) war am Wochenende im Kulturpalast „tausendfach“ und beeindruckte das begeisterte Publikum.
Neben Wagners Opern hat sich Leipzigs Ensemble Richard Strauss zugewandt. Die Premiere von »Salome« war eingebettet in Aufführungen von »Arabella« und »Frau ohne Schatten«. Auch nach der zweiten Aufnahme der Salome gab es tosenden Beifall, standing ovations. Tatsächlich – die Leipziger Aufführung wurde zu einer Sternstunde Strauss’scher Oper oder – wie das Werk im Wagnerschen Sinne benannt wurde – „Musikdrama“ in einem Aufzug.
Herbert Blomstedt, Ehrendirigent der Staatskapelle, von 1975 bis 1985 Chefdirigent des Dresdner Orchesters und in wenigen Tagen 90 Jahre alt, kehrte heute mit einem Wunschkonzert zu seinen Ehren in die Elbestadt zurück. Morgen wird open-air vorgefeiert.