Die Förderverein der Dresdner Philharmonie, der sich in den letzten Monaten im Wesentlichen um die Finanzierung der neuen Orgel sorgte, hat gestern ein letztes Benefizkonzert für das Instrument veranstaltet. Das Fördervereinsorchester aus Laien sowie jetzt noch wirkenden oder ehemaligen Mitgliedern der Philharmonie bot dafür ein vielfältiges, klangschönes Programm – und als Höhepunkt eine fantastische Wiederaufführung eines vergessenen Werks eines der Urväter des Orchesters.
Friedbert Streller
Als Gustav Mahler nach seiner gigantischen »Achten« 1907 über eine neues sinfonisches Werk nachdachte, ereilten ihn drei prägende Schicksalsschläge. Seine Tochter Maria starb, sein Arzt stellte ein schweres Herzleiden fest und antisemitische Hetzer erzwangen, dass er nach zehn Jahren erfolgreicher, international ausstrahlender Tätigkeit sein Amt als Direktor der Hofoper niederlegen musste.
Von Smetanaschen Stromschnellen zu einer scharf akzentuierten Beethovenschen »Achten« führte das jüngste Philharmoniekonzert im Kulturpalast.
Eine gewichtige Oper fand eine vielbeachtete Premiere in Dresden. Buhrufe blieben nicht aus, allgemein aber wurde die Inszenierung des fünfstündigen Ablaufs gefeiert.
Der letzte Tag des Septembers wurde zum Tag großer Premieren zum Beginn der neuen Opernsaison. Chemnitz bringt Richard Strauss’ »Rosenkavalier«, Leipzig Verdis »Don Carlos« und Dresden nach Bernsteins musicalhafter Oper »Trouble in Tahiti« zum Tag der Einheit die Grand Opéra »Die Trojaner« von Berlioz.
Das jüngste Konzertprogramm der Dresdner Philharmonie war von starken Kontrasten geprägt. Charles Dutoit erwies sich dabei durchweg als sympathischer Orchesterleiter. Die Philharmoniker bezeugten ihre begeisterte Zustimmung, spielten einfühlsam und mit Bravour.
Eine Initiative der Elbland Philharmonie Sachsen rückt statt international renommierter Komponisten, die auf Einladung der hiesigen Orchester Dresden eine Zeit lang zu ihrer Residenzstadt machen, einmal die weniger bekannten Lokalmatadoren ins Hörfeld. Eine fantastische Idee, die uns einige Erweckungserlebnisse bescheren dürfte.
Zum ersten Mal fügte sich die neue Palastorgel in den „Dresdner Orgelzyklus“ ein. Holger Gehring ließ an dem Instrument am Mittwoch englisches erklingen.
Im jüngsten Konzert der Philharmonie mit Bertrand de Billy dufteten französische Klänge durch den Saal.