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Sommerzeit, es ist soweit: Dresdner Residenz Orchester mit „Walzerträumen“, Igor Malinovsky und Itamar Golan mit „Klassikern der Moderne“

Sachsen, du hast es gar nicht so schlecht. Anderswo werden Orchester weggespart, reduziert und eingestampft, hierzulande im Freistaat gibt es zwar staatlich verordnete Zwangsfusionen, die berechtigterweise den Sachverstand und die Weitsicht der Zwangsfusionierer anzweifeln lassen, aber: Es gibt auch ein neues Orchester in Sachsen. Dank privatem Engagement hat sich hier das Dresdner Residenz Orchester gebildet, dem Musikerinnen und Musiker führender Klangkörper der freistaatlichen Landeshauptstadt angehören. Ihre Namen bürgen für musikalische Kompetenz wie für interpretatorische Qualität. Dementsprechend überzeugt auch die jüngst veröffentlichte CD dieses Orchesters, die „Walzerträume“ verspricht und dieses Versprechen auch traumhaft erfüllt.

„Tanzen möcht' ich“ von Emmerich Kálmán, seine klingende Botschaft „Grüß mir mein Wien“, Johann Strauß' „Tritsch-Tratsch-Polka“, dessen „Vergnügungszug“, der „Donau-Walzer“ und der „Radetzky-Marsch“ – all diese Schmankerln sind auf dieser frisch produzierten Scheibe versammelt, die obendrein Highlights von Mozart mit einem Ausschnitt aus Charles Gounods Oper „Faust“ verbinden. Plötzlich fügen sich tatsächlich „Türkischer Marsch“ mit der leider auf den Eingangssatz reduzierten „Nachtmusik“ und der „Champagner-Arie“ aus dem „Don Giovanni“.

„Leichte Klassik in höchster Vollendung“ wird dem geneigten Konsumenten da versprochen – und tatsächlich auch gehalten. Denn die musikalische Auswahl mag etwas leichtfüßig sein, die Umsetzung dieser Kostbarkeiten ist durchweg überzeugend. Sowohl die Arrangements als auch die spieltechnische Versiertheit dieses von Igor Malinovsky ins Leben gerufenen und auch geleiteten Ensembles lässt nichts zu wünschen übrig. Der russische Geigenprofessor aus Dresden hat mit dieser Vereinigung von Spitzenmusikern, wenn man so will, eine „Marktlücke“ getroffen. Wiener Traditionen des beschwingt amüsierenden Streicherspiels werden da wach, um die oft allzu beiläufig heruntergeputzten Pretiosen mal wieder gründlich aufzupolieren. Die musikalische Auswahl kommt so zu ihrem Recht – das Hörvergnügen scheint bereits während der Einspielung überwogen zu haben.

Einen Live-Eindruck dieser Solistenvereinigung kann sich das geneigte Konzertpublikum wieder in den bevorstehenden Konzerten an den kommenden April-Wochenenden verschaffen. Dann werden die Musikerinnen und Musiker des Dresdner Residenz Orchesters einmal mehr mit Walzerklängen bestechen.

Am letzten Sonntag im März allerdings wartet Igo Malinovsky gemeinsam mit dem aus Israel stammenden und in Paris lebenden Pianisten Itamar Golan in einem Kammerkonzert aus, um Klassiker der Moderne zu servieren. Das anspruchsvolle Programm beinhaltet hörenswerte Klangbilder aus dem russischen Repertoire: Neben der Sonate Nr. 1 f-Moll für Violine und Klavier von Sergej Prokofjew erklingt die 1968 entstandene Violinsonate op. 134 von Dmitri Schostakowitsch, Beginn ist am 30. März um 17 Uhr.

 

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