Dass man sie schwer unterscheiden kann, ist die eine Sache. Dass ihnen so wunderbarer, geradezu zärtlicher Humor eigen ist, bei aller Ernsthaftigkeit der Kreationen, macht sie gemeinsam einmalig. Jetzt haben die Zwillinge Otto und Jiří Bubeníček in Prag des Publikum mit den vielen Facetten ihrer Kunst reichlich beschenkt und wurden dafür euphorisch gefeiert.
2014 Januar
Wer spielen will, muss hören können. Der am im Alter von 80 Jahren verstorbene Dirigent Claudio Abbado hatte sich diese Binsenweisheit zur Maxime gemacht. Eine Lebensweisheit, der er sowohl den mit ihm arbeitenden Musikern als auch seinem weltweiten Publikum zu vermitteln verstand.
Guns, Girls und geschminkte Rothäute, die deutsch sprechen: Karl May hätte die neue Landesbühnen-Produktion gefallen. Der Autor dagegen meint: ein dermaßen gutmütig-unreflektierter Umgang des regieführenden Intendanten mit dem Stoff, der 1946 erstmals am Broadway aufgeführt wurde, düpiert das Publikum.
Eine fantastische, jeden Zweifel an der Zukunft des Hauses gierig wegschnäbelnde Inszenierung des »Kleinen Horrorladens« ist wie aus dem Nichts in Leuben gelandet. Sie hat unbedingt das Zeug zum Kult – und ist in meinen Augen die erste des Hauses, die es verdient hätte, am neuen Standort noch jahrelang zu laufen.
105 Jahre nach der Uraufführung, im Jahr von Strauss‘ 150. Geburtstag und fünf Jahre nach dem letzten Vorhang der Inszenierung von Ruth Berghaus hat Dresden eine neue »Elektra«. Sie geriet zum Triumph für die Sopranistin Evelyn Herlitzius und für die Sächsische Staatskapelle unter Leitung von Christian Thielemann.
Deutschland, ein Horrorladen. Schon wieder ein Richard-Jahr. Diesmal für Strauss, den Verwertungsrechte-Experten. Einhundert Jahre nach Sarajevo. Das kulminiert ausgerechnet in Dresden, obwohl der 13. Februar noch fern ist. Eine Betrachtung zwischen Oper, Operette und Schauspiel.
2010 hat Evelyn Herlitzius die Elektra das erste Mal in Brüssel gesungen, 2013 in Aix-en-Provence. Nun hat sie sich die Rolle noch einmal in der Dresdner Neuinszenierung von Barbara Frey erarbeitet. Was erwartet uns? Ein Gespräch mit der Sopranistin.
Wie klingt 2014? Nach bunter Zahlenmalerei, magischem Klangzauber oder einfach ganz irdisch? Das Neujahrskonzert im Konzertsaal der Dresdner Musikhochschule klang vor allem ganz europäisch. Und das hatte damit zu tun, dass Sachsens Minister für Europa (gibt es etwa auch einen dagegen?) zum Pausenempfang geladen hatte.
von Artur Fürst (Journalist und Technik-Publizist 1880-1926) in „Berliner Tagblatt“ vom 6.3.1911 Der »Rosenkavalier« von Richard Strauss ist bisher in…