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Überzeugender Nachwuchs

Das Dresdner Kulturrathaus erlebte gestern den 101ten Liederabend von „Das Lied in Dresden“: 17 Studenten der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber präsentierten professionell ihre Lieder von Dvořák bis Brahms. Wer das Konzert verpasste, kann es am 18. Mai nachhören.

Diese Liedklasse der Hochschule kann sich sehen und vor allem hören lassen: Ein wenig kokett und auch temperamentvoll begannen Elisabeth Göckeritz und Aneta Petrasova den Abend mit Liedern aus Dvořáks „Klänge aus Mähren“. Die tschechischen Worte gingen ihnen scheinbar mühelos über die Lippen, ihre Stimmen harmonierten ausgeglichen. Obwohl die tragenden Tiefen der Mezzosopranistin Petrasova hier und da die Sopranistin übertönten, gossen sie gemeinsam wohlig klingende Duette aus Dvořáks Melodien. Am Flügel begleitete Filip Martinovski sie unaufgeregt, aber abwechslungsreich ergänzend. Das etwas in die Jahre gekommene Publikum honorierte ihr Können erfreut. Und auch das der noch folgenden Musiker: Der Tenor Benjamin Glaubitz formte in sehr gut verständlichen Worten unverblümt amüsante und auch romantische Volksliedbearbeitungen von Benjamin Britten, dazu spielte Simon Riedlecker eine feine, präzise abgestimmte Begleitung auf den Gitarrensaiten.

Zu Konzertende begleitete Filip Martinovski Johannes Brahms´ "Vier Zigeunerlieder", vorgetragen von Isabel Jantschek, Aneta Petrasova, Oliver Kaden und Martin Schicketanz. (Foto:L.M.)

Einen ganz anderen Klang- und Textcharakter hatten Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“: Der Bariton Felix Rumpf konnte in seinen kleinen Liedgeschichten dramatisch wie stimmlich überzeugen: Mit ausgewogener Dynamik und wohliger, unverkrampfter Tiefe sang er zu der einfühlsamen Klavierbegleitung von Afra Su.
Zwischen den Beitragsblöcken moderierte KS Prof. Olaf Bär den Abend, streute kleine Anekdoten und Wissenswertes zu den Stücken ein. Im zweiten Teil des Konzertes erklangen nochmals Lieder von Antonín Dvořák, sowie Werke aus Beethovens „Schottischen Liedern“: für Abwechslung sorgte hier nicht nur die Liedauswahl und die stimmliche Besetzung, auch die vielstimmige Begleitung von Klavier, Violine und Violoncello passte gut in das Konzert.
Alle Musiker dieses Abends präsentierten sich professionell und sicher und boten unterhaltsame Musik für verschiedene Liedliebhaber. Das Publikum bedankte sich mit langem Applaus für den sehr gelungenen, leider nicht ausverkauften Konzertabend. Nachzuhören sind diese empfehlenswerten Klänge am Samstag, den 18 Mai, ab 20:05 Uhr auf MDR Figaro.