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Jedem Tierchen sein Plaisierchen

Quelle: semperoper.de

Semperoper: »Dresdner Ballettgala«, 19 Uhr

Für Tanzmäuse: Den feierlichen Abschluss der Ballettwoche bildet ein Galaabend, bei der die heutigen und zukünftigen Stars des Semperoper Ballett in unterschiedlichsten Choreografien zu erleben sein werden. Das Programm ist choreografisch sehr weit gefächert, getanzt werden Soli und Pas de deux aus klassischen, romantischen und modernen Balletten u.a. von Balanchine, Forsythe, Watkin, Godani und Celis. Zudem sind größere Ausschnitte aus verschiedenen Werken zu erleben. International renommierte Gäste wie Daria Pavlenko, Polina Semionova, Dmitry Semionov und Otto Bubeníček werden dem Galaabend weitere tänzerische Glanzpunkte verleihen. Das ausführliche Programm ist hier zu finden.

 

Konzertsaal der Hochschule für Musik: Abschlusskonzert des Meisterkurses mit Prof. Hu Kun, 19.30 Uhr

Für Geigenstudenten: Das Abschlusskonzert des Meisterkurses »Violine in Dresden«, der eine Woche lang an der Musikhochschule stattgefunden hat, bietet die Möglichkeit, gleichaltrige Kollegen zu erleben. Ist doch ein Meisterkurs das offene Fenster zur großen weiten Musikerwelt, durch das man bei aller Zufriedenheit mit dem eigenen Hauptfachlehrer immer mal blicken sollte. Das Programm des Abends steht noch nicht fest, sollte aber bald hier veröffentlicht werden.

 

Kulturpalast: 1. Philharmonisches Konzert, 19.30 Uhr

Für Prof. Hänsch und alle, die den Mehrzwecksaal des Kulturpalastes vor der Schließung noch einmal genießen möchten: Dvořáks im Jahr 1889 entstandene 8. Symphonie ist ein leuchtendes Werk in G-Dur, mit vielen poetischen Momenten, das als Beweis dafür gelten kann, von welch großartiger Stimmung und Schaffenskraft Dvorák zeitweise erfüllt war. Im Jahr 1855 schrieb Franz Liszt den 13. Psalm als ersten von insgesamt fünf Lobgesängen. Der Komponist gestaltete die Vertonung in der Art einer Entwicklung: Die verzweifelten Fragen, die immer wieder mit den Worten „wie lange“ beginnen, gipfeln in einem durch eine Instrumentalfuge eingeleiteten Höhepunkt, bevor sie den bittenden Hinwendungen Davids an Gott weichen. Tschaikowskys Komposition »Francesca da Rimini« schildert die unglückliche Liebe einer Patrizierstochter aus Ravenna zu Paolo, dem Bruder ihres Ehemannes Giancitto, der beide auf frischer Tat ertappt und ermordet.

Miguel Harth-Bedoya dirigiert; den Vokal-Part des Konzerts übernimmt Markus Schäfer, der als Liedinterpret Erfolge in Wien, bei den Schubertiaden in Feldkirch und Schwarzenberg sowie in New York feierte. Unterstützt werden die beiden Künstler vom Philharmonischen Chor Dresden – und natürlich der Dresdner Philharmonie. Das Programmheft kann hier heruntergeladen werden.

 

Blüthner Center, Königstraße 19: »Klavierabend«, 19.30 Uhr

Für Klavierhasen: Still und heimlich hat sich der Klavierladen von Silvio Hecht in den letzten Jahren zum kleinen, feinen Konzertort gemausert. Öffentlich angekündigt werden die Konzerte kaum; der kleine Laden ist über Mundpropaganda der Künstler eh gut gefüllt.

Den "Blüthner Klavierabend" gestalten drei Pianisten, die schon öfter zu ähnlichen Projekten zusammengefunden haben: Christoph Heinig, Chorrepetitor an der Semperoper; Michael Hein, Klavierlehrer beim Dresdner Kreuzchor und Pianist der Dresdner Philharmonie; und der Pianist Martin Heinig. Zu Ohren kommen Kompositionen und Arrangements von Beethoven, Händel, Mozart und Schumann.

 

Bachs h-Moll-Messe kommt in der Frauenkirche zur Aufführung (Foto: M.M.)

Frauenkirche Dresden, »Kleines Dresdner Bachfest«, 20 Uhr

Für Interpretationsfüchse: Aufführungen der Bachschen h-Moll-Messe sind in Dresden eher selten, wie Hans-Christoph Rademann kürzlich feststellte. Um so interessanter, wenn jetzt zwei hochwertige Interpretationen mit nur einer Woche Abstand zu hören sind: nach der gefeierten Aufführung des Dresdner Kammerchors und des Dresdner Barockorchesters in der Annenkirche ziehen nun unter der Leitung von Frauenkirchenkantor Matthias Grünert der Kammerchor der Dresdner Frauenkirche und das Chemnitzer Barockorchester nach. Solisten sind Christina Elbe, Britta Schwarz, Achim Kleinlein und Andreas Scheibner.

 

Foto: PR

Coselpalais Dresden: »Die Pianistin. Ein Nachspiel«, 19.30 Uhr

Für Wunderkinder und deren Eltern: Der Theaterabend »Die Pianistin« zeichnet ein Persönlichkeitsbild von Clara Schumann. Szenisch und musikalisch dargestellt wird sie von Katrin Schinköth-Haase und Maria-Clara Thiele. Beide verkörpern verschiedene Wesenszüge und innere Regungen der Clara, verschmolzen zu der einen, unvergesslichen Künstlerin. Sie geben somit dem Zuhörer die Gelegenheit, des Wunderkindes innere Zerrissenheit, der späteren Starvirtuosin Routine und Abgeklärtheit und zuletzt einer Greisin Retrospektive auf ihre eigene Lebensgeschichte selbst nachempfinden zu können. Texte, Musik und Darstellung versetzen das Publikum in eine Zeit, da es noch nicht selbstverständlich war, dass die Ehefrau das Grundeinkommen sicherte, dass ein junges Mädchen allein und unabhängig auf Reisen quer über den Kontinent ging und gefeiert wurde, oder dass eine Mutter ihre Kinder ganz dem eigenen Aufstieg und Ruhm opferte, kurz: Es erlebt »ein Nachspiel« (so der Untertitel des Abends) voller Hochachtung und psychologischen Einfühlens in die Welt der Clara Schumann. (Hier unsere Besprechung der Premiere)

Jedem Tierchen sein Plaisierchen: am Wochenende ist sicherlich für jeden Kulturliebhaber etwas dabei (Foto: M.M.)

 

Festspielhaus Hellerau: Eröffnungskonzert TONLAGEN, 20 Uhr

Für Weltenbummler und Grenzgänger: Bekannt für ihre außergewöhnlichen Projekte und ihre künstlerische Abenteuerlust schlagen die Dresdner Sinfoniker zum Eröffnungskonzert der diesjährigen TONLAGEN eine Brücke in die palästinensische Stadt Jenin. 2010 eröffnete dort das seit Beginn der ersten Intifada im Jahr 1987 geschlossene Kino wieder seine Tore. 

Der iranische Komponist Kayhan Kalhor hat eigens für das Projekt ein Werk kreiert, das an diesem Abend uraufgeführt wird. Fünf Gastsolisten, unter ihnen der Komponist selbst, der weltweit als Kamancheh-Virtuose gefeiert wird, bereichern das Orchester mit arabisch-orientalischen Instrumenten. Ergänzt wird das Programm durch Kalhors Stück Silent City, das er für Yo-Yo Ma’s Silk Road Ensemble komponiert hat.