Der Generalmusikdirektor der städtischen Oper wirft hin und kritisiert dabei öffentlich in bitteren Worten die Zustände am Haus – wer mag mir verübeln, dass ich beim Gespräch mit Ádám Fischer auch an Fabio Luisis ‚Dresdner Episode‘ dachte? Und doch haben beide Rücktritte wenig bis gar nichts gemein. Eine Winterkorrespondenz aus Ungarn.
2010
Die schönsten Plakate in der momentan so grauen Stadt zeigen ein wunderschönes Lächeln – und: "Gisela!" Das ist eine neue Oper von Hans Werner Henze, die am 20. November ihre Dresdner Erstaufführung hat. Der Altmeister ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit seinem Librettisten Michael Kerstan von Rom aus an die Elbe zu reisen, um der hiesigen Bühnenweihe von „Gisela!“ beizuwohnen. Vor der Generalprobe nahm er sich Zeit zu einem Interview.
Das zehnjährige Jubiläum der Dresdner Jazztage ging am Sonntag Abend im Schauspielhaus erfolgreich zu Ende. Ob es einen elften Festivaljahrgang geben wird, steht jedoch in den Sternen. Es hakt an der Förderung. »Musik in Dresden« hat mit dem Intendanten Kilian Forster gesprochen.
Die Tinte ist grade trocken geworden, da sitzt das Orchester schon bereit. Das ist für einen jungen Komponisten heute nicht der Normalfall. Und doch dürfen sich die Studenten an der Dresdner Musikhochschule glücklich schätzen: In der "Ersten Anhörung" sitzt tatsächlich die Dresdner Philharmonie auf der Bühne und spielt alles, was spielbar ist. Und noch mehr.
Der Kulturpalast-Architekt Prof. Wolfgang Hänsch reicht Urheberrechtsklage gegen die Stadt Dresden ein. Er sieht durch die Umbaupläne seinen ursprünglichen Entwurf verletzt. Stattdessen sollte die Stadt, so Hänsch, ihr "engstirniges Denken" aufgeben und sich für die Sanierung des Kulturpalastes und den gleichzeitigen Neubau eines Konzerthauses einsetzen.
Mit einer emotionalen Ansprache hat sich Radebeul-GMD Michele Carulli nach dem 1. Sinfoniekonzert der Saison an das Publikum gewandt. Das Publikum dankte die Schlussrede wiederum mit feurigem Applaus, sprang nach dem zugegebenen Satz der Beethovenschen Schicksalssinfonie aus den Sitzen und bravohte so laut, dass man das Echo noch im Landtag hätte hören müssen.
Die gestrengen Sphinxen im Bühnenhimmel des Strehlener Königshofes zuckten am Montag Abend rhythmisch mit den Pfoten: Das Hamburger Tingvall Trio legte zu Beginn der Jazztage einen teuflischen Trolltanz hin.
Der Japaner Toshio Hosokawa hat die Leidensgeschichten von Dresden und Hiroshima in einem Klangbild verewigt, das kaum einen symbolischeren Ort als die Frauenkirche für die Erstaufführung durch die Dresdner Philharmonie finden könnte. Am Abend des 6. November ist es soweit.
Der Dirigent und Komponist Rudolf Barschai wurde im September zu den Internationalen Schostakowitsch-Tagen in Gohrisch erwartet. Kurzfristig ließ er aus gesundheitlichen Gründen sein spätes Debüt bei der Sächsischen Staatskapelle absagen. Am Dienstag ist er im Alter von 86 Jahren in Basel gestorben.