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Bohei um Leipziger Opernsprecherin Christine Villinger

In Leipzig fallen die Feierlichkeiten zum 21. Jahrestag der friedlichen Revolution dieses Jahr zeitlich mit der "Meistersinger"-Premiere zusammen – warum? Ganz einfach: "Wir haben nicht damit gerechnet, dass auch im 21. Jahr so ein Bohei gemacht wird" , sagte Christine Villinger der Leipziger Volkszeitung. Die hitzige Debatte um die unbedachte Äußerung hat die Opernsprecherin nun zum Anlass genommen und ist zurückgetreten.

Nun mag man zu dem Bohei der Leipziger stehen wie man will; bedauerlich ist sicherlich die Tatsache, dass die Planer der Oper sich nicht rechtzeitig kurzgeschlossen haben mit der Initiative 9. Oktober, die seit zehn Jahren versucht, Leipzig als zentralen Ort der Revolution und den 9. Oktober 1989 als ihren zentralen Tag im Gedächtnis von Stadt und Nation zu verankern.

Brisant ist allemal, dass wohl eher ein Konflikt innerhalb der Oper zum Rücktritt geführt hat. "Die Öffentlichkeitsarbeit der Oper war erfolglos", kartete nämlich der Vorsitzende des Opern-Fördervereins, Alexander Achminow, sofort nach. Die Oper habe sich in der Öffentlichkeitsarbeit zu sehr von Leipzig entfernt, es werde immer „schwieriger das Haus zu füllen". Ist Christine Villinger also eher nach Kompetenzgerangel zwischen Oper und Förderverein oder gar des ausbleibenden Erfolges ihrer Arbeit wegen abgetreten? Allein die Mutmaßungen werfen kein strahlend helles Licht auf das Arbeitsklima des Leipziger Hauses.

Grafik: www.oper-leipzig.de