Scroll Top

Sir John Tomlinson im Liederabend in der Semperoper

Am 22. März gestaltet der britische Bass Sir John Tomlinson in der Semperoper einen Liederabend mit Liedern, die Komponisten nach Dichtungen des Universalgenies Michelangelo verfassten. Angezogen vom philosophischen Gehalt seiner Gedichte und seiner scharfsinnigen Gedanken setzten sich Benjamin Britten, Hugo Wolf und Dimitri Schostakowitsch aus unterschiedlichen kulturellen Blickwinkeln musikalisch mit den Gedichten Michelangelos auseinander. Was ihre Werke vereint ist der umfassende Respekt vor dem Künstler Michelangelo.
 
Diesem Ansatz folgend gestaltet nun auch der 2005 zum Ritter geschlagene Sir John Tomlison seinen Liederabend auf der Bühne der Semperoper. Durch sein starkes Charakterspiel und der eindringlichen Strahlkaraft seiner Stimme, die Tomlinson zwischen tiefer Wärme und entfesselnder Klangwucht sicher zu changieren weiß, überzeugte er das Dresdner Publikum bereits in der vergangenen Spielzeit in der Partie des Pimen in Christian Pades Inzsenierung von Modest P. Mussorgskis "Boris Godunow".

Im besonderen Rahmen eines Liederabends kann sich das Publikum am kommenden Montag von der fesselnden Bühnenpräsenz Sir John Tomlinsons überzeugen und von den Gedanken des Renaissancekünstler Michelangelos einfangen lassen.
 
Am Klavier begleitet wird Tomlinson von David Owen Norris.
 
Karten sind beim Besucherdienst und an der Abendkasse der Semperoper erhältlich.
Kartentelefon: 0351 – 49 11 705
 
Liederabend
Montag, 22. März 2010, 20 Uhr
Semperoper
 
Bass: Sir John Tomlinson
Klavier: David Owen Norris
 
Programm:
 
Benjamin Britten
Sieben Sonette von Michelangelo op. 22
 
Hugo Wolf
Drei Gedichte von Michelangelo
 
Dimitri Schostakowitsch (1906-1975)
Suite nach Gedichten von Michelangelo op. 145
 
 
 
John Tomlinson wurde in Lancashire geboren. Er studierte Ingenieurwesen (Civil Engineering) an der Manchester University, bevor er ein Stipendium am Royal Manchester College of Music erwarb. 1997 wurde ihm der Orden des Commander of the British Empire verliehen.

Im Rahmen der Bekanntgabe der Ehrenliste zum Geburtstag der Königin wurde er 2005 zum Rittergeschlagen.John Tomlinson trat regelmäßig mit allen führenden britischen Opern-gesellschaften auf und sang achtzehn aufeinander folgende Jahre bei den Bayreuther Festspielen: als Wotan in »Das Rheingold« und »Die Walküre», als Wanderer in »Siegfried«, als Hagen in »Götterdämmerung«, als Titurel und Gurnemanz in »Parsifal«, als König Marke in »Tristan und Isolde«, als Heinrich in »Lohengrin« und in der Titelrolle in »Der Fliegende Holländer«.
Zu weiteren Engagements zählen Genf, Lissabon, New York, Chicago, San Francisco, San Diego, Paris, Amsterdam, Berlin (Deutsche Oper und Deutsche Staatsoper), Dresden, Hamburg, München, Wien und Bilbao sowie die Festivals in Orange, Aix-en-Provence, Salzburg, Edinburgh und das Maggio Musicale in Florenz.
 
Zu seinem Repertoire gehören Hans Sachs in »Die Meistersinger Von Nürnberg«, der Landgraf in »Tannhäuser«, der Baron Ochs in »Der Rosenkavalier«, Borromeo in »Palestrina«, Orest in »Elektra«, Moses in »Moses und Aron«, der Grüne Ritter in der Uraufführung von Harrison Birtwistles »Sir Gawain und der Grüne Ritter«, Claggart in »Billy Budd«, Rocco in »Fidelio«, König Philipp und der Großinquisitor in »Don Carlos«, Sarastro in »Die Zauberflöte«, Leporello und der Commendatore in »Don Giovanni«, Lindorf, Coppélius, Dr. Miracle und Dapertutto in »Hoffmanns Erzählungen«, Golaud und Arkel in »Pelléas Et Mélisande«, Boris Timofejevich Ismailow in »Lady Macbeth von Mzensk«, die Titelrolle und Pimen in »Boris Godunow«sowie die Titelrolle in der Uraufführung von Birtwistles »The Minotaur«.
 
John Tomlinson verfügt über ein großes Konzertrepertoire und hat mit allen führenden britischen Orchestern sowie in Deutschland, Italien, Belgien, Holland, Frankreich, Spanien, Dänemark und den USA gesungen. Er hat unzählige Aufnahmen gemacht, wie z. B. Wotan, der Wanderer, Hagen, Hans Sachs, Titurel, Don Alfonso in »Così Fan Tutte«, Leporello und Titelrollen in »Le Nozze di Figaro« und »Herzog Blaubarts Burg«, Beethovens »Chorsinfonie, Messiah, Acis And Galatea« und im Verdi-REQUIEM.
 
Zu den Verfilmungen, bei denen er mitwirkte, zählen »Maria Stuarda«, »Peter Grimes«, »Giulio Cesare«, »Rigoletto«, »Das Rheingold«, »Die Walküre«, »Siegfried« und »The Minotaur«.
 
Zu seinen Engagements 2010 gehören Konzerte in der Accademia di Santa Cecilia, St. John’s, Smith Square, und der Dresdner Semperoper, Auftritte als General in »Der Spieler« für die Royal Opera, Covent Garden, als Hagen und Gurnemanz in Wien, als Hagen in Hamburg und als Hunding in Mailand. Später tritt er als Gurnemanz für die English National Opera, als Thomas à Becket in »Assassinio Nella Cattedrale« in Frankfurt und als Pogner, Hunding, Hagen sowie in der Titelrolle in »The Minotaur« für die Royal Opera, Covent Garden, auf.
 
2009 spielte David Owen Norris in Norwich, Leeds, Edinburgh, Oxford, London und auf dem English Music Festival englische Klaviermusik und trat in Chicago, Amsterdam und Berlin auf. Seine Projekte mit der Musikergemeinschaft THE WORKS («Ein echter Schatz» BBC Radio 3, «Ein wahres Schatzhaus» Sunday Times) beinhalteten seine Haydn-Adaption A NEW CREATION (Eine neue Schöpfung), bei der sechshundert Kinder in der Kathedrale von Winchester sangen, spielten und tanzten – mit Timothy West mit dem 1. Buch Mose –, sowie Bachs Matthäus-Passion in der vor Kurzem neu gestalteten Dresdner-Version in Poole.

Außerdem führten THE WORKS ihre weit gereiste Opernsequenz 2 MURDERS & A MARRIAGE und Norris’ neue Funkoper PUGWASH WALKS THE PLANK sowie ein Feature Spot im Linbury Studio des Royal Opera House auf. An Edward Elgars Geburtstag riefen sie die Erinnerung an ihr bejubeltes Programm A HAWK DREAMING POETRY wach, in dem die Geschichte von Elgars kompliziertem Gefühlsleben durch Lieder, Gedichte und Bilder erzählt wird. Das Programm wurde sowohl in der Birmingham Town Hall als auch im Museum in Elgars Geburtshaus aufgeführt.
Im Jahr 2010 wirken sie in einem neuen Fernsehfilm über Elgar mit.
 
Zu weiteren Arbeiten zählten eine Konzertreihe zum zweihundertsten Geburtstag des Dichters Tennyson, eine Aufführung von Lieder in English zur Einführung des neuen Programmstrangs Found in Translation sowie Konzerte und ein Radio 4-Programm über die Musiksammlung von Jane Austen und ihrer Familie. Zu den weiteren diesjährigen Programmen für die BBC gehören Building a Library zu Brahms Sechs Klavierstücken op.118, Programme zu Haydn und den 1934 verstorbenen Komponisten (Elgar, Delius und Holst) und die Titelmelodie und Begleitmusik für die sechswöchige Reihe A HISTORY OF HOME von Radio 4. Im November 2009 präsentierte Norris vier Ausgaben von Sunday Morning von Radio 3.
 
Im Jahr 2009 waren THE WORKS bei der Mittelbeschaffung für ihre Aufnahmen sehr erfolgreich. Mark Wilde und Norris haben Lieder von Britten zu schottischen Texten aufgenommen – das war das erste Mal, dass sie von einem Schotten aufgenommen wurden. Amanda Pitt, John Lofthouse und Norris haben Lieder und Klavierstücke neu entdeckter Elemente der Musiksammlung der Austen-Familie aufgenommen – mit einem Broadwood-Flügel von 1817. Ihr Hauptunterfangen im Jahr 2009, in dem der zweihundertste Geburtstag von Mendelssohn gefeiert wurde, bestand in einer Reihe von Aufnahmen und Aufführungen von Liedern und Klaviermusik, die neue Einblicke in den Stil dieses Komponisten geben: alle Lieder ohne Worte am Klavier von Gustav Holst und viele weitere Lieder, einschließlich eines neu entdeckten Liederzyklus mit Texten von Mendelssohn selbst. Diese Aufnahmen wurden durch Aufführungen auf dem Guildford International Festival, in London, York, Birmingham und Southampton komplettiert.

(Foto: Robert Workman)