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Das Semperoper-Team blickt verhalten optimistisch in die nächste Spielzeit

Die “Godunow”-Krone wird er dann wahrscheinlich absetzen: René Pape gibt im Juni 2010 einen Liederabend am Haus (Foto: M. Creutziger)

Gemeinsam mit seinem Team – Generalmusikdirektor Fabio Luisi, dem Kaufmännischen Geschäftsführer Wolfgang Rothe und Ballettdirektor Aaron

S. Watkin – hat Intendant Prof. Gerd Uecker am Freitag einen verhalten optimistischen Ausblick auf 2009/10 gewährt; auf eine Jubiläumsspielzeit und gleichzeitig seine letzte als hiesiger Intendant.

Am 14. Februar 2010 jährt sich zum 25. Mal die Wiedereröffnung des Hauses, und das wird natürlich extra gefeiert: mit einem Jazzkonzert von Thomas Quasthoff, einem Klavierabend mit Daniel Barenboim und einem “Ring”, den GMD Luisi persönlich dirigiert. Das Sinfoniekonzert zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 dirigiert Christian Thielemann.

Mittelfristig werde jedoch auch die Semperoper von der wirtschaftlichen Entwicklung nicht verschont bleiben, so Uecker. Der 2008 auf 92,5 Prozent gesunkenen Auslastung will Geschäftsführer Rothe entgegensteuern, in dem er Repertoirevorstellungen an den weniger attraktiven Wochentagen preiswerter macht – und so vor allem das Dresdner Publikum, das sich laut Thomas Rosenlöcher “in den vierten Rang, auf die billigeren Plätze” zurückgezogen hat, auch für das Parkett zurückgewinnen. Die Garderobengebühr wird in Zukunft übrigens gleich auf die Eintrittskarte zwangsaufgeschlagen – was neben dem positiven Effekt, dass die “Stuttgarter Besserverdienenden” (Rosenlöcher) nicht mehr so lange nach den Moneten kramen müssen, auch ein bisschen wirkt, als müsse man nun wirklich jeden Gipsmarmorstein am Haus umdrehen: ob sich darunter nicht noch ein Kulturpfennig finde?

Die weiteren Nachrichten – Aaron S. Watkins entlässt seinen Hauschoreografen, der neue Chordirektor Pablo Assante tritt sein Amt an, und mit “Giulio Cesare in Egitto” wird im Händeljahr wieder Barockoper gepflegt – werden in den nächsten Wochen und Monaten sicher noch so manches mal die lokalen Feuilletons füllen.

Martin Morgenstern