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75 Jahre nach der Vertreibung – Fabio Luisi und die Sächsische Staatskapelle ehren Fritz Busch

Fritz Busch (Foto: F. Fiedler)

Fabio Luisi und die Sächsische Staatskapelle Dresden haben dem einstigen Generalmusikdirektor Fritz Busch letzte Woche eine «Rigoletto»-Aufführung gewidmet. Fritz Busch war vor 75 Jahren – am 7. März 1933 – zu

Beginn einer «Rigoletto»-Vorstellung von randalierenden SA-Horden vom Dirigentenpult vertrieben worden und danach nicht mehr nach Dresden zurückgekehrt. In Südamerika und später im englischen Glyndebourne setzte er seine Weltkarriere fort.

Für Fabio Luisi und die Musiker der Staatskapelle war die jetzige Würdigung eine Herzensangelegenheit: «Fritz Busch hat während seiner Zeit als Generalmusikdirektor neue Maßstäbe gesetzt und das Repertoire – von Verdi über Strauss bis hin zu Zeitgenossen wie Hindemith – entscheidend geprägt. Seine Vertreibung aus Dresden ist eine der dunklen Seiten der Dresdner Operngeschichte und soll uns immer als Mahnung dienen.»

Das Publikum reagierte nach der Vorstellung der Verdi-Oper in der neuen Inszenierung von Nikolaus Lehnhoff erneut mit großer Begeisterung und feierte die Mitwirkenden – neben Luisi und der Staatskapelle auch die Sänger Diana Damrau (Gilda), Zeljko Lucic (Rigoletto) und Juan Diego Flórez – mit Standing Ovations.

Fritz Busch war von 1922 bis 1933 Generalmusikdirektor der Sächsischen Staatsoper und Chef der Staatskapelle. Sein Andenken wird in Dresden bis heute hochgehalten, u.a. auch in dem seit 1993 an Mitglieder der Staatskapelle vergebenen «Fritz-Busch-Preis» der Stiftung zur Förderung der Semperoper.

Für die nächste Aufführung am 9. Juli 2008 um 19 Uhr gibt es Restkarten an der Abendkasse.